Johann Friedrich Ruopp (1672–1708)

Johann Friedrich Ruopp stammte aus dem Elsass, studierte in Straßburg, Leipzig und Halle. Während seines Theologiestudiums in Halle von 1698 bis 1699 wurde er in das Freitischlerverzeichnis des Halleschen Waisenhauses aufgenommen und Informator in einer der von Francke eingerichteten Schulen. Danach kehrte Ruopp in seine Heimat zurück, erhielt 1702 eine Pfarrstelle in Goxweiler und verbreitete die Lehren Franckes und des Halleschen Pietismus in der Straßburger Pfarrerschaft und in akademischen Kreisen. Nachdem er 1705 wegen dieser Bestrebungen seines Pfarramts enthoben wurde, kehrte er nach Halle zurück und wirkte als Inspektor der Freitische des Waisenhauses und Adjunkt der theologischen Fakultät. Vor seinem frühen Tod 1708 vermachte Ruopp testamentarisch seine Bibliothek dem Halleschen Waisenhaus. Die Bücher sind im ersten Katalog der Bibliothek und in einem Inventar überliefert; die etwa 570 Titel sind von Michaela Scheibe rekonstruiert und ausgewertet worden.

Literatur

Scheibe, Michaela: Rekonstruktion einer Pietistenbibliothek. Der Büchernachlass des Johann Friedrich Ruopp in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen. Tübingen 2005 (Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien, 8).