Für den Monat Julium 1705.
Die Gnade uns. Herrn J. C. laße unsere
Seelen im Friede wohnen, in allen Versu-
chungen überwinden u. zur Seeligk. bewahret
werden.
Sehr Wehrtgeschätzte u. Hertzlichst geliebte Gönner
u. Freunde. O[b]wol die Monatl. Correspondenz, in
welche ich gegenwärtiges Schreiben einfließen laße
nicht durch meine Feder u. Hand, sond. durch die Hand
eines u. andern meiner Gehülffen geführet wird,
u. zwar nicht davon einigen Gewinn oder Nutzen
zu nehmen, sond. bloß dem Verlangen mancher
s. an verschiedenen Orten befindenden Freun-
de zu willfahren, u. in Liebe zu dienen; so
hat es mich doch hertzl. erfreuet, daß von
Anfang her vielen ein Genügen u. sonderb.
Gefallen dadurch geschehen, u. daß es Gelegenheit
gegeben zur Ausbreitung der Ehre Gottes u.
gemeinen Besten an andern Orten etwas
beyzutragen. Daher ich denn auch anniezo
Anlaß nehme alle mit genoßen Dieser Cor-
respondenz durch gegenwärtiges selbst an-
zureden, u. an statt anderer ihnen sonst
gewöhnl. Communicirten Dinge, zu ihrer ver-
höffentl. größerer Vergnügung von meiner
ohnlängst in Holland gethanen Reise, u. was
 
[Diese Reiseberichtseite befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek Berlin
(Signatur: Nachl. August Hermann Francke 28/3,3, Blatt 8a)].