men Neuling praktisch überzeugten, wie wenig er noch
in der gelehrten Zunfft und absonderlich im ächten Christen-
thum und in der Praxi erfaren. Nachher wurden Ihm in den
großen Anstalten theologische, Griechische und Hebraeische
Classen anvertrauet, und bekam auch die Inspection
über eine Kranken-Stube, wo bei er Gelegenheit fand
mit dem liebreichen S.T. Herrn Dr. und Prof. Junker
und Dero subordinirten Herren Helfern bekant zu wer-
den und etwas Einsicht in die menschlichen Krankheiten
und Arznei-Mittel zu profitiren. Es fehlte auch nicht
an Aufsehern, die seine Schwachheiten und Fehler be-
merkten und bei Sr. Hochw. Herrn Direktor Fr. anbrach-
ten. Dagegen hatte Ihm die Göttliche Vorsehung einen
Hertzens Vater //freund// und ächten Gönner an S.T. Herrn Rath
Cellarius, der in den Anstalten wonete, erwekt und
verliehen, welcher Ihm die Fehler privatim väterlich
entdekte und zu vermindern suchte. Kaum war
er ein Jar in Halle gewesen, so bekam er Briefe von Göt-
tingen, daß er wieder dahin kommen solte, weil die
Armen-Schule herangewachsen und mehrer Arbeiter
benötigt wäre; hierzu wolte aber Sr. H.E. Herr Rath
Cellarius nicht stimmen und rathen und sagten ins Geheim,
daß Hochw. Väter Vorsatz wäre, Ihn nach Bengalen
in Ostindien, zu einer neuen Mission, aufzubehalten.
Es schien aber nicht Gottes Wille zu seÿn. Des wegen
eilete Göttliche Vorsehung mit Ihm von Halle weg und
zwar auf folgende Art: im Monat July 1739