gelangte von Sr. Hochgrfl. Gnaden dem 24sten Herrn Graf
Reuss ein Beruf zu einem Amte in Großhennersdorf
in der Oberlausitz, an Ihn. Er war nicht geneigt dazu,
ohne Überzeugung von Gottes Willen. Es wurde aber so
hart drauf gedrungen, daß Sr. Hochw. Herr Director Franke
und übrige Gönner riethen, er möchte den Ruf nur an-
nemen, weil wegen der Ostindischen Mission noch verschiedene
Hindernißen im Wege stünden p Er fand sich demnach genötigt
nach der Oberlausitz zu reisen. Als er kaum 14 Tage
von Halle weg war, kamen unvermutet Briefe aus
Dänemark und Engelland an Sr. Hochw. Herrn Dr. Fr.
worin auf das schleunigste 2 Subieta für die Dänische,
und eins für die Englische Mission ausgebeten wurden.
Aus den Umständen erhellete, daß Gottes Vorsehung Ihn
nicht nach Ostindien bestimmet hatte. In Großhenners-
Dorf wurde er etliche Wochen aufgehalten und von
der dasigen Herrschaft, als einer gelehrten und from-
men Baronesse von Gersdorf geprüfet. Nach 14
Tagen ward er zu einer Gast- und Probe-Predigt
eingeladen, und am 12ten Aug. 1739 förmlich beruf-
en, da eben Sr. Hochwürden der Herr Abt Stein-
metz von Klosterbergen zum Besuch gegenwärtig
war und Ihn zuredete den Beruf anzunehmen.
Darauf reisete er nach Leipzig und ward von den
dermaligen Hochw. Consistorio S.T. Herrn Superintend.
Dr. Deyling und Herrn Dr. Boerner in den Hebraeisch-