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Da sich während meines Hierseyns in EbenEzer vieles entwickelt hat, das mir
bey meinem ersten Hierseyn so fremd vorkam, so achte ich mich für verpflichtet,
hiervon einige Nachricht zu geben. Man gab den hiesigen ersten Prediger
besonders Schuld, als ob er mit den Wohlthaten, die aus Deutschland und Engel-
land gesendet worden nicht treu und gewißenhaft umgegangen wäre.
Es ist aber vieles ohne Grund, und ein Geschrey übel gesinnter Menschen.
Daß der sel. Boltzius von Leuten ist hintergangen worden, welche die
Kunst besaßen sich zu verstellen, und den Rhum der Gottseligkeit an sich
zu nehmen kann wohl nicht geleugnet werden. Aber an der nach seinem
Abschiede aus der Zeit erfolgten jämmerlichen Zerrüttung hat er doch keinen
Theil. Er mußte harte Urtheile über sich gehen lassen als 1752 schwäbische Trans-
porte nach Georgien kamen. Hier sollte er LebensMittel schaffen. Das
standt nicht in seiner Macht. Er hatte die Leute nicht heißen nach Georgien
kommen. Fräche Menschen wollten ihn zum Dieb und Betrüger machen. Der
Herr RegierungsRath über die Grafschaft Rattau bey Hamburg, der, wie ich
vom Herrn J. G. v. d^r. Smissen höre, noch am Leben ist, schrieb im Jahr 92 an mich,
und gab mir manchen Aufschluß, die Anlegung des jetzigen EbenEzers be-
treffend. Das alte EbenEzer, welches an einer Creek liegt, welches ich mehr
als einmahl beschauet habe, 6 englische Meilen von den jetzigen, war ein
niederer, magerer Platz, woran viel Geld, Mühe und Arbeit verschwen-
det ward. Die Schuld lag an den General Oglethorpe, der dem Herrn v.
Reck in allen zuwider war. Dieser verehrungswürdige Greis beschrieb
mir alle die Hindernisse und Schwierigkeiten mit welchen er mit dem vollen-
deten Boltzius zu kämpfen gehabt hatte, die sie aber im Gebeth und Glauben
besiegten, worüber Leute die weder Glauben haben noch vom Gebeth etwas
halten, spotten. Worüber ich mich aber nicht wundere. Der fürchterliche und
verwüstende Krieg hat meinen BriefWechsel seit 93 bis dieses
Jahr gäntzlich unterbrochen, sonst hätte ich noch einmahl an den Herrn