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Altona
den 21. August
1786.
Würdiger Herr Inspector!

Heute geht nun unsere Reise zur See an. Doch fand ich es für nöthig
nur noch ein paar Zeilen an Euer HochEdelgebohrn zu schreiben,
wiewohl ich das Nöthigste das hiervon zu wissen ist, schon geschrie-
ben habe. Bleiben Sie mir mit der Liebe und Gewogenheit
deren Sie mich bisher gewürdiget haben, auch auf die Zukunft zu-
gethan. Ihro Hochwürden den Herrn Doctor und Director Schultze
bitte ich mich gehorsamst zu empfehlen. Das werthe Schreiben von Ihro
Hochwürden erhielt ich gleich bei meiner Ankunft in Altona, nebst
der Copie die dabei war. Jetzt bin ich nicht im standte wegen
meiner Geschäfte zu antworten. Wenn mich der HErr glücklich nach
America gebracht hat, werde ich ein dankbares Schreiben zurück
nach Europa, besonders aber nach Halle schicken. Ich habe auch das
festeste Vertrauen vor jetzt in meiner gegenwärtigen Lage von
Ihro Hochwürden Vergebung und Nachsicht zu erhalten. Was die
Rabenhorstische Erbschaft betrift, so werde ich mir alle mögliche
Mühe geben, daß die Sache ins Reine gebracht wird, wenn es gesche-
hen kann. Denn in EbenEzer selbst muß es geschehen. Allen Gönner
in Halle bitte ich mich bestens zu empfehlen, und meinen übrigen
Freunde in meinen Nahmen gelegentlich freundschaftlich zu grüßen.
Für gütige Ubersendung der Bücherküste danke ich recht sehr.
Der HErr thue Ihnen, theurer Herr Inspector, wohl nach seiner Gnade
und Barmherzigkeit. Auch Ihrer werthen Niece und Herrn Vetter
bitte ich mich recht vielmahl zu empfehlen, und danke nochmals
für alle Liebe, Gewogenheit und Gefälligkeit die Sie mir in Halle
erwiesen haben. Ich bin mit der ehrerbietigsten Hochachtung
Ew. Hochedelgeb.
verbundenster
J. E. Bergmann.
P. S.
Am Sonnabend kam meine Bücher
Küste nebst Herrn Probsten seinen
Coffree an.