HochEhrwürdiger, Hochgelahrter,
Im Herrn sehr teurer und Werthester Herr Professor,
 



Wieder alles Vermuthen ist der Transport der lieben Saltzburger
am vergangenen Freytage also dem 27 9br , da eben unsere
Briefe nebst dem Diario unter dem Couvert des Herrn D. Boynd
nach Halle abgeschickt waren, hier in Rotterdam angekommen. Der
Studiosus Herr Schumacher, der bisher ihr Reise-Prediger gewesen,
ist ein redlicher lieber Bruder von mäßigen Gaben: der Commissa-
rius aber Herr Reck, ein sehr junger, zwar freundlicher, doch
leichtsinniger und wollüstiger Mann. Gott gebe uns Weißheit
und Krafft ihn so zu begegnen, daß es ihm und den lieben
Saltzburgern für welche er diese Tage her nicht genugsame
Sorge getragen, heilsam ist. Der Tag, an welchem wir ab-
schiffen möchten hat noch nicht können festgesetzt werden,
weil theils das Schiff, das uns einnehmen soll, noch nicht
praeparirt, theils der Wind noch favorabler werden muß.
Der treue Jesus schenckt uns noch immer getrosten Muth und ge-
sunden Leib, so daß derjenige von uns, der in Halle öffters
kränklich gewesen, hier am stärcksten ist. Das thut Gott, und
den wollen wir preisen an unsererm Leibe und Geiste,
welche sein sind. Die gegenwärtigen Saltzburger machen