Leute aufzusuchen, und ihnen, wo mögl. auch im Leibl. eine Hand-
reichung zu thun, und also in ihre Gemüther dem Evangelio
Christi einige Bahn zu machen, doch alles nach Gottes willen.
Ich sehe es nicht von ohngefehr an, daß mich der Herr Oglethorpe
Gouverneur von Georgien, mit einem jungen feinen Pferde
beschenckt hat, welches ich nicht nur zur Motion, sondern
auch armen Leuten unsrer Confession, die keine Prediger
haben, zu besuchen brauchen werde. Ich habe große Be-
gierde von dem Zustande der lateinischen Schule, der
Hällischen Academie, und wie das Werck des Herrn in Halle
und in den Gegenden umher fortgehe, zu erfahren.
Hier redet man viel von einer großen Kriegesflamme,
die gantz Teutschland und die benachbahrten Länder an
zu zünden drohen soll. Es ist wohl fast nicht mögl. die
Hallische Relationes von der Zeit meiner Abreise an
biß hieher zu bekommen: Die Unkosten solten mich nicht
gereuen. Dem Herrn Insp. Klein, Herrn Insp. Kütemeier, Herrn Zopf,
Schulenburg, und Riedel, Leichner p. bitte hertzlich zu
grüßen. Gott laße es seinem Wercke nie an redl.
Arbeitern fehlen. Ich hoffe, Sie werden ferner in Ihrem
Gebet meiner und meines lieben Collegen, der hertzl.
grüßet, vor Gott Eingedenck seyn: Ich an meinem
geringen Theil werde für Sie und das liebe Waysen-
hauß zu beten nie unterlaßen; mit welcher auf-
richtigen Versicherung ich verharre
Meines im Herrn sehr theuren und werthen Bruders
 
Zu Gebet und brüderl. Liebe verbun-
denster
Joh. Martin Boltzius.
Eben Ezer
den 9 May.
1734.