Eben Ezer den 1 Sept. st. v. 1735.
HochEhrwürdiger
In dem Herrn Jesu theurer und Werthester
Herr Professor,
 

Es ist uns abermahl ein überaus groß Vergnügen gewesen, von Ew.
HochEhrwürden einige schriftl. Aufmunterungen und Erweckungen zu
bekommen, wie dismahl durch dero Briefe vom 24 Febr. und 9. 11. 14.
Mertz reichlich und Gott Lob! mit vielem Nutzen geschehen ist. Der himmliche
Vater sey gelobet, der unsers theursten Herrn Prof. Hertz mit so ungemei-
ner Liebe gegen uns und die Unsrigen erfüllet, welches wir fast
aus allen Zeilen der empfangenen Briefe zu unsrer gemeinschaftl.
Freude und Lobe Gottes erkand, auch effect derselben wir in dem
der vorigen Zeit also dismahl in der That erfahren haben, indem
uns die hundert Reichstaler, die Sie zur Erbauung eines unter
uns höchstnöthigen Armen- und Pflege-Hauses destiniren wollen,
richtig zu Händen kommen sind. Der Geber aller guten Gaben sey
gelobt für diese Wohlthat, und laße die Brünlein seines Seegens
über Euer HochEhrwürden und über die lieben Anstalten desto reich-
licher ausfließen, damit davon noch viele Arme und Nothleidende
an Ihrem Orte, ja in Ost- und West-Indien erquicket werden
mögen. Daß der wunderbahre Gott dero Gemüth eben auf
100 Reichstaler gelencket hat, ist mir gar bedenklich, und hat mich
einer Sache erinnert, daran ich mein Lebelang vielmahl
mit Lobe Gottes und Verehrung seiner wunderbahren Regierung
gedencken werde. Ein Stipendium von 100 Reichstaler, das ich von
Sr. Excellenz, dem Landes-Hauptmann von Burgsdorff em-
pfing, war eine Gelegenheit zu meinem leiblichen und
geistlichen Wohlergehn, wovon ich ietzt Specialia nicht melden,
sondern nur dis sagen wil, daß mich auch dieses Zeugniß
der göttl. Providenz im Glauben sehr gestärckt, daß ich nun