Eben Ezer den 8 Jan. st. v. 1736.
HochEhrwürdiger p.In dem Herrn Jesu Hochwerthester Herr Professor,
Seit dem 1 Sept. st. v. vorigen Jahres, da ein ziemlicher Pack Briefe von
uns und den Saltzburgern nebst unserm Diario nach Engeland und Teutsch-
land abgeschickt ist, haben wir ohngefehr zu Ende des Octobr. gleich-
fals unser Diarium an den Herrn HoffPrediger Ziegenhagen addressiret,
welches alles hoffentlich durch die Regirung unsers himmlichen Vaters, dem
wir auch die Bestellung unserer Briefe in Gebet und Glauben am sichersten
anbefehlen, richtig wird zu Händen kommen seyn. Es haben Euer Hochwürden
uns sonst manche erbauliche und heilsame Erinnerung zugeschrieben,
welche Ihnen bey Durchlesung unserer Briefe und Diarien beygefallen,
wir bitten darin ins künfftige fortzufahren, weil es gewis nöthig
und nützlich ist, und von uns mit Danck angenommen werden soll.
Auch väterliche Zurechtweisung bey unsern Fehlern, die sich auch wohl bey
einer guten Intention und Absicht aus Mangel genungsamer Erfahrung
finden, wollen wir für eine große Wohlthat achten, und Gott
dafür preisen. Die Nachrichten und Observationes, die uns von rechtschaff-
enen und in den Wegen des Herrn erfahrnen Lehrern gegeben werden,
haben in unserm Gemüthe einen tiefen und anhaltenden Eindruck
und geben uns im Christenthum und in der Führung unsers Amts nicht
geringe Förderung. Wir kommen in dieser Wüsten vielmahl in solche
Umstände, da guter Rath theuer ist, und da wir kaum wißen,
wohin wir unsern Fuß am gewißesten setzen sollen; und haben wir
daher immer mehr einsehen gelernet, was das vor eine theure Wohl-
that ist, sich des Unterrichts und guten Raths erfahrner Lehrer publice
und privatim bedienen zu können, welche Wohlthat man aber gemei-
niglich aus Betrug der eigenen Vernunfft und eingebildeten Selbst-
klugheit zu der Zeit, wenn die Gelegenheit da ist, auf die rechte
Weise nicht brauchet, und denn, wenn sie versäummt und nicht mehr
so zu haben ist; über den Verlust und seine eigene Thorheit
seufftzen und sich vor Gott als ein untreuer Haußhalter demüthigen
uns und den Saltzburgern nebst unserm Diario nach Engeland und Teutsch-
land abgeschickt ist, haben wir ohngefehr zu Ende des Octobr. gleich-
fals unser Diarium an den Herrn HoffPrediger Ziegenhagen addressiret,
welches alles hoffentlich durch die Regirung unsers himmlichen Vaters, dem
wir auch die Bestellung unserer Briefe in Gebet und Glauben am sichersten
anbefehlen, richtig wird zu Händen kommen seyn. Es haben Euer Hochwürden
uns sonst manche erbauliche und heilsame Erinnerung zugeschrieben,
welche Ihnen bey Durchlesung unserer Briefe und Diarien beygefallen,
wir bitten darin ins künfftige fortzufahren, weil es gewis nöthig
und nützlich ist, und von uns mit Danck angenommen werden soll.
Auch väterliche Zurechtweisung bey unsern Fehlern, die sich auch wohl bey
einer guten Intention und Absicht aus Mangel genungsamer Erfahrung
finden, wollen wir für eine große Wohlthat achten, und Gott
dafür preisen. Die Nachrichten und Observationes, die uns von rechtschaff-
enen und in den Wegen des Herrn erfahrnen Lehrern gegeben werden,
haben in unserm Gemüthe einen tiefen und anhaltenden Eindruck
und geben uns im Christenthum und in der Führung unsers Amts nicht
geringe Förderung. Wir kommen in dieser Wüsten vielmahl in solche
Umstände, da guter Rath theuer ist, und da wir kaum wißen,
wohin wir unsern Fuß am gewißesten setzen sollen; und haben wir
daher immer mehr einsehen gelernet, was das vor eine theure Wohl-
that ist, sich des Unterrichts und guten Raths erfahrner Lehrer publice
und privatim bedienen zu können, welche Wohlthat man aber gemei-
niglich aus Betrug der eigenen Vernunfft und eingebildeten Selbst-
klugheit zu der Zeit, wenn die Gelegenheit da ist, auf die rechte
Weise nicht brauchet, und denn, wenn sie versäummt und nicht mehr
so zu haben ist; über den Verlust und seine eigene Thorheit
seufftzen und sich vor Gott als ein untreuer Haußhalter demüthigen