Eben Ezer den 9 Mertz 1743
Hochwürdiger, Hochgelahrter p.
In Christo theuerster Herr Doctor,
So sehr wir uns einige Zeit her nach einiger Nachricht aus
unserm lieben Halle gesehnt hatten, so sehr wurden
wir gegen das Ende des vorigen Monaths erfreuet, da
wir in dem Couvert des theuren Herrn HoffPr. Ziegenhagens
einen angenehmen Brief von Ihren Werthen Händen em-
pfiengen. Wie der Herr unser Gott alles fein thut zu seiner
Zeit, u. alle diejenigen, welche mit dem geistl. Leben auch
ein geistl. Gesicht bekommen haben, in seiner Oeconomie
und Regierung lauter Zeugniße der göttlichen Weißheit, Güte
Almacht p. zu s. Verherligung u. ihrer Freude erbli-
cken, so ist uns auch bey den ietzt empfangenen Briefen
zu Muthe gewesen, als wodurch sich Gott in s. Weiß-
heit und Liebe in unsern Seelen verherlichet, u. recht
viele Freude und Erbauung auf die Ewigkeit bey uns
angerichtet hat. Er wolte uns gern recht auf unser
Gedächtniß- u. Danck Fest, welches verwichenen 7 Mertz st. v.
mit Einweyhung der Kirche auf den Plantationen un-
ter vielen Lobe Gs und zu unserm großen Seegen gefeyert
worden, zu bereiten, u. weil er die in den Briefen
befindliche materien darzu besonders bequem gefunden, so
legt er uns dieselben 12 Tage vor dem gedachten Fest
in unsere Hände, ob wohl der Capitain, dem sie zur
Bestellung übergeben worden, noch nicht angekommen ist,
und uns also auch der Kasten mit Büchern und Artze-
neyen, deßen Ew. HochWürden in dero Briefe vom 12. Sept.
anni praeteriti gedencken, noch mangelt. Dieser Capitain soll die
Briefe einem andern mitgegeben haben, weil er in s.
Schiffarth noch gehindert worden. Wie viel Gutes der gute
 
Herrn D. und Prof. Francken.