Allen werthesten Wohlthätern in Teutschland, welche uns, den Unsrigen
dem Waysen-Hause und vorhabenden Kirchen-Bau in EbenEzer
mancherley Liebes-Gaben zufliessen lassen, wünschen wir aus der
Fülle Jesu Christi Gnade zu diesem und jenem Leben.
 
In dem Herrn theuerste und wehrteste//geschätzte// Wohlthäter
Es haben uns die theuren und geseegneten Arbeiter in dem Weinberge des
Herrn, nemlich Sr. Sr. Hochwürden der Herr Doctor Francke und der Herr
Senior Urlsperger in Ihren geneigten Zuschrifften, wie in der vorigen Zeit,
also auch vor kurtzen, die höchsterfreulige Nachricht überschrieben, daß der
gute fromme Vater im Himmel, gar viele viele rechtschaffene Seelen, nun schon ei-
nige Jahre her, so offenbahr in Liebe zu uns und unserer lieben Gemeine geneigt
habe, daß sie sich eine rechte Freude daraus machen, für uns zu beten, und uns nach
dem Vermögen, das Ihnen der Herr ihr lieber Vater giebt, mit Rath und That an
die Hand zu gehen, wie Sie denn ihre reelle aufrichtige Liebe zu bezeugen, mancherley
Liebes-Gaben an grossen und kleinen Summen Ge[l]des, und andern in Dancksagungs-
Briefe der Gemeine, angezeigten Wohlthaten, mit der alleraufrichtigsten Intention
nur die Ehre Gottes und unser Heyl zu befördern, durch die Hände der schon gedachten
theuren Werckzeuge des Herrn, auif uns, unsere Gemeine Gemeine, liebes Wittwen
und Waysen-Hauß, wie auch zu dem vorhabenden hochstnötigen Kirchen-Bau
herfließen zu lassen, über welchen geseegneten recht grossen Ausfluß der gött-
ligen Liebe und Vorsorge, durch die Liebes-volle Hertzen und willige Hände
unserer unbekandten, dem Herrn aber wohlbekandten Wohlthäter, wir
recht erstaunen müssen, wenn wir unsere höchste Unwürdigkeit, die Entlegen-
heit unsers Orts, die kümmerliche Zeiten in Teutschland, und des lieben Wohlthä-
ter mannigfaltige andere Ausgaben erwegen, daher wir um so viel destomehr
zum innigen Lobe Gottes, eyfferigen Fürbitte für Ihr wahres Wohlergehen
und vorsichtigen Anwendung solcher empfangenen Liebes-Gaben verpflichtet
sind. Sie haben, theureste Wohlthäter, uns, unsere liebe Zuhörer, Wittwen und
Waysen sehr erquicket, sehr erfreuet, und sind sonderlich durch Ihre letzte zu
Anfange dieser Wochen hier ausgetheilte Gaben, eine Gelegenheit gewesen, daß
durch Wort Gottes und Gebet recht viel Gutes an den Seelen der Erwachsenen und
Kinder ausgerichtet werden können, wovon Sie an der seel. Ewigkeit, ein geseegne.
tes und ewig bleibendes Interesse und Gnaden-Lohn erndten werden.
Solte Sie der Hertzen lenckende weise und gütige Gott, wieder vermögend und willig
machen, ihre Liebes-Gaben über das Meer nach EbenEzer, der gemeine und Waysen-
hause zum besten schwimmen zu lassen, so hoffen wir Ihnen melden zu können, daß
wir Sie zur Anpflantzung unsers Orts, Waysen Hauß und Gemeine geseegnete
Werckzeuge gewesen, also das Ihrige zur Vorsetzung des Wercks unter uns, viel-
leicht auch nach Göttlicher Fügung, zur Herbeylockung der armen Heyden mildiglich
beygetragen haben. Das Waysen-Hauß, und der vorhabende Kirchen und etwan