für einen unbekandten Freund u. Gönner in dem lieben Halle, u.
verschiedene Briefe an unsere Väter u. Wohlthäter, u. darunter auch
an Ew. Hochwürden befindlich gewesen, nicht angekommen, und
vermutlich verloren ist; welches mich veranlaßt, die damals
geschriebene Briefe theils selbst, theils durch meine Knaben
und meinen treuen Collegen wieder abzuschreiben. Es ist doch
meine Schuldigkeit von Zeit zu Zeit zu melden, was Gott
unter uns thut, auch meine schuldige Dancksagung für die
vielen Wohlthaten abzustatten; ob ich gleich sonst meine
Briefe so würdig nicht achte, von solchen theuren mit
vielen Geschäfften beladenen Männern gelesen zu werden.
Der Werthe Herr Albinus hat uns unter andern von Ew.
Hochwürden Leiden in der wichtigen OstIndischen Missi-
ons-Sache, u. von den Prüfungen bey der Theologischen Fa-
cultaet nach dem Abgang des seel. Herrn D. Clausewitz Nach-
richt gegeben, welches uns zur demüthigen Fürbitte beweget;
der Herr stärcke Sie unter allen Leiden in Causa Dei & Ec-
clesiae, u. schencke Ihnen einen Sieg u. Seegen nach dem andern!
Vornehmlich ist es uns sehr nahe gegangen, daß es sich angelas-
sen, daß die theure Frau Doct. Götzin, Ihre Wertheste Frau
Schwieger-Mutter u. sorgfältige Pflegerin; die auch als eine
redliche Mutter vieler Knechte u. Kinder Gottes, u. als eine
unermüdete Dienerin in seinem großen Wercke der Anstalten
des W. H. zu achten (ach daß Sie es noch einige Jahre hätte
seyn können!) Ihrem Abschiede aus der Welt sehr nahe ge-
wesen; dabey mir doch sehr tröstlich war zu vernehmen, daß
der Herr Ew. Hochwürden mächtig unter dieser großen Prüfung