I. N. J.
Herr Zebaoth, seegne uns und behüte uns, laße dein
Antlitz über uns leuchten, und sey uns gnä-
dig; erhebe dein Angesicht auf uns, und
gieb uns deinen Frieden.
Führe und begleite uns auf unsern Wegen, und
mache uns Bahn daß unsere Füße gewiße Tritte
thun können. Seegne unsern Ausgang und Ein-
gang immer und ewiglich. Amen! Amen!
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Die XXX. Octobr:
War der Tag, da ich das geseegnete liebe Halle ver-
laßen, und nach Beyreuth aufbrechen muste, daselbst
mein Amt, als Hoff-Prediger bey des regierenden
Herrn Marggraf Hochfürstl. Durchl. Georg Friedrich
Carln, Marggrafen zu Brandenburg Bayreuth; an-
zutreten.
Der Aufbruch von Halle geschahe halb 9. Uhr vormit-
tag. In meiner Reisegesellschafft waren 1.) meine Frau,
2.) deren jüngster Bruder 3.) des Herrn Kammer Directoris
in Stuttgardt Tochter, die Jungfer Kollern (mit welchen
ich in einer Chaise gefahren) 4.) unsere Köchin, So-
phia Elisabetha Hyserin, vom bergischen Closter
bey Helmstadt bürtig, und 5.) August Richter,
zu Barchau, ohnweit Burg gebohren, welchen ich
auf sein inständiges Anhalten als Diener mit
genommen. Wozu 6.) Herr Neumuller, Stud. Theol.
kommen, der in patriam, ohnweit Beyreuth rei-
sete, und auf mein Ansuchen nebst der Köchin
bey den zwey Wagens, worauf unsere Meu-
bles in Verschlägen, Fäßern und Coffres ge-
packet waren, geblieben ist.
Sobald wir zum Galg-Thor hinaus waren,
sungen wir das Lied: Befiehl du deine Wege p
nach