der Stadt und bey Hoff von Ihm und mir gesagt,
wir hätten Bet-Stunde miteinander, mit dem bey-
fügen, daß Ihm leid thäte, daß es noch nicht ge-
schehen wäre, u. daß man von Ihm beßere
Sentiments hätte, als er meritirte.
Im Consistorio communicirte mir heute
der Herr Superintend die Scarteque, welche
wieder die Epicedia des, Sel. Herrn Prof. Fran-
ckens mit Anmerckungen, darinnen die
Lästerung wiederleget waren, zum Vorschein
kommen, die ihm sein Sohn von Jena über-
schickt. Er bezeugte eine außerordentl. detestati-
on dieser Schmäh-Schrifft und sagte: Man
solte dem gottlosen Kerl was anders thun,
der das Ding gemacht hat; es muß ein rechter
thummer, unverständiger Kerl seyn, denn es
ist kein gescheites Wort in dem Ding etc. Ich ver-
sicherte Ihm, daß ich nichts davon gesehen und
gehöret. Er lächelte darüber und sagte: Ich ha-
be Sie im Verdacht gehabt, daß Sie die
Anmerckungen oder Wiederlegung drüber
gemacht hätten, weil es ihrem stilo con-
form ist. pp
Ich nahms mit nach Hauß und habe es mit
recht empfindlichen Verdruß gelesen. Dachte
aber und bewunderte zugleich bey allen Anmer-
ckungen die große moderation, welche in der
Wiederlegung zu spühren. Ich hätte so sanfft
mit dem Lästerer nicht können verfahren,
wenn ich ihn wiederlegen sollen.
Die XX Febr.
Gab mir Gott bey heute gehaltener Pas-
sions-Predigt über den Fall Petri beson-
dere große Gnade, das Wort von der
rechten Buße, und der Liebe des Herrn Jesu ge-
gen die Bußfertigen, welche ich sonderlich
bey den Worten: Und Jesus sahe Petrum
an p