Der dasige Stadt-Schreiber, der ein Deputa-
tus der Herren Land-Stände war, und selbst et-
liche mahl dieses mein Collegium Biblicum
bey der Herren Land-Stände hierseyn besuchet,
hat dem Diacono gleich obstat gehalten, und
dadurch den Streit hefftiger gemacht.
Antecessor meus hat ohnlängst einen spöt-
tischen und recht empfindlichen Schmäh-Brief
an iemanden hieher geschrieben, sich über
das Collegium Biblicum moquiret, und
mich als einen rechten fanaticum, Pie-
tisten p. beschryen. Endlich soll er auch
beym Beschluß des Briefes gesetzt haben:
Wenn er das hätte wißen sollen, daß die
Pietisterey so überhand nehmen würde, hätte
er nicht von Bayreuth wegziehen wollen p.
it. Es thue ihm leid, daß das hiesige Stadt
und Hoff-Ministerium, welches vor hin
in einer so schönen Harmonie gestan-
den, nun in solche Zerrüttung durch mich
kommen solte, wie man ihn denn be-
richtet hätte, daß wir so hefftig wieder
einander predigten und stritten, u. d. g.
Dieses alles erzehlte mir der Archi-Dia-
conus, in der Stadt, selber und war sehr
ungehalten auf diesen Brief.
Unter der Hand habe so viel Nachricht,
daß in dem Collegio Bibl. ein und ander
Spion und böser Verleumder seyn müße,
der allerley wiedrige Dinge nach Culm-
bach schreiben, und der Wahrheit zu nahe tre-
ten mag. Wie denn kein wahres Wort an
dem ist, daß das Stadt- und Hoff-Mi-
nisterium wieder einander öffentl predig-
te. Ich kan denen in der Stadt nicht nach-
sagen, daß ein einziger sich im mindesten
wie