Er versprach mir endlich, daß er sich als ein redlicher Mann
gegen mir bezeigen wolte, Und ich bat Ihn, wenn künfftig
einige Klagen fürfallen solten, und er vermehnete, daß dieje-
nigen, über welche Klage käme, mich etwas angiengen,
und wolte selbst die Mühe nicht haben sie privatim deswegen
zu besprechen, so möchte er michs nur wissen laßen, so wolte ich
dann gern thun so viel mir müglich wäre und die Sache erforder-
te. Hierauff nahm ich endlich Abschied, und sagte Er mir
im weggehen, daß ich wohl erst eine Prob predigt würde
thun müßen. Hierauff bin ich gleich zu Herrn
Canzler von Jena gegangen, habe ihm meine vocation
und den befehl an die Regierung eingehändiget, welcher
auch denn versprochen, daß er an sich nichts wolle er-
mangeln laßen dem Churf. befehl sonderlichst zu exequiren,
wolle um deßwillen, weil das consistorium so bald
nicht wieder gehalten würde, die Sachen an den Consistoriales
herumschicken. Worauff er mir den neundten //Januar// zu entbie-
ten laßen, daß er herumgeschicket, und würde den 11 das
consistorium der Sache wegen zusammen kommen, und sich
bereden. Herr D. Breithaupt hat mir communiciret
ein Schreiben von Erffurt von Herrn weidner Theol: Stud:
desgleichen von Herrn M. Pfeiffern, welche sub signo XII.
beygeleget sind in copia. Desgleichen zwey neue bezeu-
gungen von der Rosemunda, von 20 und 9 Dec: 1691
sub N: XI. So habe auch hieselbst fürgefunden die Acta
Lipsiensia und meine Apologiam an den Churf. von
Sachsen gedruckt; welches ohne mein wissen und willen
geschehen, ist beygeleget sub N. XVIII. Den 9ten habe
an Herrn D. Spenern nach Berlin geschrieben, und ihm obiges was bey
Herrn Oleario und dem Canzler ausgerichtet, kund gethan. Den 10ten
ist Herr Samuel Voigt und Herr Öhmchen von Leipzigk herkommen, und
haben mich besuchet, da mir insonderheit traurige Nachricht gegeben
worden von dem elenden Zustande derer, die durch Mißbrauch
des Evangelii nicht allein für sich in fleischliche Freyheit ge-
riethen, sondern auch andere also lehreten, und nicht wenige
verführeten. Der Herr steure solchem Unwesen, und laße zu-
gleich Gnade und warheit in Christo unter seinen Gläubigen blühen.
Desgleichen haben sie berichtet, daß man zu arnstadt auch
angefangen, eine inquisition gegen die so genante pietisten
zu erregen, und sie fürs consistorium zu fordern. Von Erffurt
hat Herr D. Brückner weitere Nachricht gegeben von L. Schmal-
zens Magd, so sub num. [...] beygeleget ist. Den 11ten ist im
gegen mir bezeigen wolte, Und ich bat Ihn, wenn künfftig
einige Klagen fürfallen solten, und er vermehnete, daß dieje-
nigen, über welche Klage käme, mich etwas angiengen,
und wolte selbst die Mühe nicht haben sie privatim deswegen
zu besprechen, so möchte er michs nur wissen laßen, so wolte ich
dann gern thun so viel mir müglich wäre und die Sache erforder-
te. Hierauff nahm ich endlich Abschied, und sagte Er mir
im weggehen, daß ich wohl erst eine Prob predigt würde
thun müßen. Hierauff bin ich gleich zu Herrn
Canzler von Jena gegangen, habe ihm meine vocation
und den befehl an die Regierung eingehändiget, welcher
auch denn versprochen, daß er an sich nichts wolle er-
mangeln laßen dem Churf. befehl sonderlichst zu exequiren,
wolle um deßwillen, weil das consistorium so bald
nicht wieder gehalten würde, die Sachen an den Consistoriales
herumschicken. Worauff er mir den neundten //Januar// zu entbie-
ten laßen, daß er herumgeschicket, und würde den 11 das
consistorium der Sache wegen zusammen kommen, und sich
bereden. Herr D. Breithaupt hat mir communiciret
ein Schreiben von Erffurt von Herrn weidner Theol: Stud:
desgleichen von Herrn M. Pfeiffern, welche sub signo XII.
beygeleget sind in copia. Desgleichen zwey neue bezeu-
gungen von der Rosemunda, von 20 und 9 Dec: 1691
sub N: XI. So habe auch hieselbst fürgefunden die Acta
Lipsiensia und meine Apologiam an den Churf. von
Sachsen gedruckt; welches ohne mein wissen und willen
geschehen, ist beygeleget sub N. XVIII. Den 9ten habe
an Herrn D. Spenern nach Berlin geschrieben, und ihm obiges was bey
Herrn Oleario und dem Canzler ausgerichtet, kund gethan. Den 10ten
ist Herr Samuel Voigt und Herr Öhmchen von Leipzigk herkommen, und
haben mich besuchet, da mir insonderheit traurige Nachricht gegeben
worden von dem elenden Zustande derer, die durch Mißbrauch
des Evangelii nicht allein für sich in fleischliche Freyheit ge-
riethen, sondern auch andere also lehreten, und nicht wenige
verführeten. Der Herr steure solchem Unwesen, und laße zu-
gleich Gnade und warheit in Christo unter seinen Gläubigen blühen.
Desgleichen haben sie berichtet, daß man zu arnstadt auch
angefangen, eine inquisition gegen die so genante pietisten
zu erregen, und sie fürs consistorium zu fordern. Von Erffurt
hat Herr D. Brückner weitere Nachricht gegeben von L. Schmal-
zens Magd, so sub num. [...] beygeleget ist. Den 11ten ist im