9. Nachmittags ging der Herr Saltzman
mit Herrn Francken und Köppen hinaus in den
Wart-thurn auff welchen ein großer Knauff
ist, den man mittags um 11. Uhr herunter
läßet, denen die im Felde arbeiten, dadurch
ein Zeichen zu geben. Wir stiegen zu-
sammen in den Knauff hinein, und besa-
hen aus demselben die Gegend um Heyl-
Bronn.
11. Bey dem Herrn Professore ist der
Herr Walliser Prediger von Steinsfeld ge-
wesen, ingleichen Herr D. Lange.
12. Herr Saltzmann brachte das pro-
ject des Jubilaei Evangelici, wie es in
dieser Stadt solle gefeyert werden.
13. Der Herr Professor besuchte den
Herrn Burgemeister von Rühlen. Dieser
erzehlte, wie es, wegen der vielen
factionen in der Stadt und im Rath, gantz
unmöglich zu seyn scheine, daß nach dem
Abzuge des Herrn Schupert, wieder
ein guter Pfarrer sollte hinberuffen
werden.
14. Der StadtRath hatt dem Herrn
Professori einen halben Eimer Wein prae-
sentiret, welcher in 6. Zinnernen bey
dem Herrn von Rühlen im Hause hin-
gesetzet war, als der Herr Prof. mit
seinen Gefehrten dahin zum Abend-
eßen ging.
15. Bey der Abendmahlzeit waren
überdem noch zugegen, der Herr Pfarrer
Storr, eine Person aus dem Rath, der
Herr D. Wachs und Herr D. Lange. it.
Die Frau von Rühlen selbst, welche dem
Herrn Professorem bath, mit einem gerin-
gen Süple vorlieb zu nehmen; sie trugen
aber dabey so viel eßen auff, als der
Tisch immer tragen mochte.