17. Gegen abend ging der Herr Professor zu
den Consulenten Herrn Lic. Faber welcher
viele Unglücksfälle erlitten und zuletzt auch
stock blind worden. Er erfreuete sich sehr über
des Herrn Professoris Zuspruch und wolte
denselben nicht erst von sich laßen, bezeugete
übrigens eine christliche Gelaßenheit in sei-
nem Elende.
18. Es ist auch diesen nachmittag der iunge
Herr v. Schmidberg, so ehemals im Paedagogio
gelebet, zu dem Herrn Professore gekommen und
hat ihn zu seinen Eltern nach Steinfeld invi-
tiret.
19. Zur Abendmahlzeit ward der Herr Prof.
samt seinen Gefehrten und dem Herrn D. Lan-
gen nach der Wittwe Saltzmannin Hauß von
dem Herrn Conrector geführet.
20. Die Frau Saltzmannin war sehr
ängstlich u sorgenvoll daher der Herr Profes
die gantze Mahlzeit über mit derselben zu
schaffen hatte, ihr die Sorgenlast abzuhelffen.
Sie hatte einen Sohn und 5. Tochter, welch[en]
der Herr Prof. Büchlein gab und den Sohn er-
mahnete.
21. Zu ende der Mahlzeit, kamen, wie
abgeredet war, der Herr Walliser, Herr Pfarr
Gottlieb David Rumfuß und Herr Elsäßer
Amptman, herein, da den der Herr Prof
von dem kindlichen Vertrauen auff Gott,
redete, und zuletzt alles mit einem he[?]
Gebet beschloß.
22. Herr Francke und Köppen besahen
auch noch vor tische die bibliothec des Gym[na-]
sii, welche von dem Herrn Rectore Seusen
gezeiget ward. Die disposition dersel-
ben war ordentlich u bequem; der Vorrath ab
gantz mittelmäßig. Er wurden auch -
steinerne Altäre gezeiget, welche zur Zei[t]
da der Rastädtsche Friede geschloßen worden
an einem Orte, nahe Heilbron ausgegra-
ben sind, wo ehemals die Römer ihre
stationes gehabt haben. Einer von ihnen