Den 5ten Novembr. 1717.
1. Weil der Herr Professor wegen des
erblickten Unwesens bey gestriger Versammlung
der Herren Hallenser ein Leiden in seinem
Gemüthe hatte, und ihnen deshalb ein nachdrück-
liches Zeugnis der Warheit gern hinterlaßen
wolte; so resolvirte er, einen Brieff zu
hinterlaßen, und seine Meinung ihnen
darin zu entdecken. Er dictirte daher sel-
bigen Brieff Köppen in die Feder, und
ist das concept hier beygeleget.
2. Hierauff ging der Herr Professor
zur Frau von Vorburg und Frau von Stetten
abschiedt zu nehmen.
3. Herr Superintendens Müller von
Sontheim kam an, und brachte einen Brieff
mit von der Frau Gräfin Wurmbrand.
4. Der Herr Seifferheld und Herr
Beyschlag kamen auch in des Herrn Prof. logis
da er ausgegangen war, es konnte aber
der erste des Herrn Prof. Ankunfft nicht
erwarten, weil er öffentliche Betstunde
zu halten hatte.
5. Wir frühstückten mit dem Herrn
Superintendenten bey unserm Wirth, welcher
zugleich meldete, daß die Herren des Rahts
schon alles hätten richtig gemacht.
6. Es kamen noch einmal der Herr
Archidiac. Seyboth und Herr Secr. Bey-
schlag, mit welchen der Herr Prof. von dem
Brieffe redete, und ihnen denselben
übergab.
7. Hierauff sind wir um 12. Uhr
mit der Frau Gräfin von Limpurg Pfer-
den von Halle ab, auff Sontheim gefahren
und gegen 4. Uhr daselbst ankommen.