Leipzig den 9. Jun. 1719.
Herr Lic. Teller hatte in seiner Predigt zum Text
Jes. 5, v. 18. 19. da er in dem Exordio den Inhalt
der vorigen Predigt wiederhohlte, aus diesem
aber die proposition formirte das Wehe der
Ertzbösewichter, und in der Erklärung 1.)
aus dem Text zeigete, welches die Ertzböse-
wichter wären, und 2.) das Wesen, welches
ihnen Jesaias verkündigte.
Nach geendigter Predigt kam Herr Lic, Crell in
das Kirch-Stübchen, grüßete mich von der
Theol. Facultaet, welche ihre Freude wegen
meines Hierseyns bezeugete, u. mich um
eine Predigt auf den nechsten ersten Sonnt.
nach Trin. in der Pauliner Kirche ansprechen
ließe. Mit Vermelden, daß eben das Bettel-
Mandat, welches etl. Bogen lang, auf königl.
Befehl müßte verlesen werden, womit sie
mich nicht beschweren wolten, weßwegen ich
etwan belieben würde, nachmittag zu predigen,
welches ich denn acceptiret.
Hierauf gieng ich zu dem Herrn Superint. D. Dorn-