Folgenden Tages ließ ich mich bald des
morgens bey dem Herrn Geh. Rath von
Fuchß
anmelden, der mich gleich zur
Mittags-Malzeit bitten ließe. Ich
besuchte inzwischen den Herrn Troscheln
und den Herrn von Fischering, ging auch
mit jenem auff das Schloß, wartete
für der Hoff-Kammer auff, und sprach
daselbst den Herrn Geh. Rath von Gual-
kovski; nahm auch Gelegenheit mit dem
Herrn Geh. Kammer-Rath Lindholz
zu reden, und Herrn Goedler den Ingenieur
zu recommendiren, da aber nichts als eine
Verweisung auff den Kriegs-ètat
empfinge. Als ich hierauff mit dem
Herrn Geh. R. von Fuchß zur Mahlzeit
genommen ward, hörete er mit großer
Vergnügung von allen Glauchischen An-
stalten und von vielen particularien
erzehlen, und bezeugete auch gegen die
Anwesenden seine Freude darüber und
Verwunderung. Er verlangete, daß er
einen Vater- u. Mutterlosen Waysen
ins Waysen-Hauß pringen möchte,
so ich ihm versprach. //Es gab auch über Tisch Gelegen-
heit von der Slavonichen Sprache
zu reden, und insonderheit
wie man zu deren excolirung
einen Anfang gemachet,
und wie ich aniezo ein
gutes Slavonisches Lexicon
Mstum von Narva geschickt
bekommen. Er betaurete, daß er sol-
ches nicht eher gewust, er hätte den
TZar wollen dahin disponiren,
anstalt zu machen, daß einhun-
dert moscovitische Knaben dazu
Halle bey unsern Anstalten erzogen würden.
Ich solle doch den überschlag machen, was etwa das Lexicon NB//
//NB. zu trucken kosten werde,
vielleicht thun der Churfürst
etwas zu solchem wichtigen
Wercke. Es war auch bey
der Mahlzeit der Professor
Orient. von Franckf. an der
Oder am andern Ende genandt.
welcher berichtet daß er ein Lexicon Rabbinum
fast zum Druck fertig hat.// Nach geendigter
Mahlzeit übergab ich alle auffge-
sezte puncte, und bat dieselbigen
ohnschwer durchzusehen, und mir so
dann Gelegenheit zu geben, mich mündlich
weiter darüber zu expliciren.