könte, doch könne er solches speciale eben nicht gewiß ver-
sichern. Addebat Spenerus: Zwar möchte sich auch in Halle
Unruhe erregen, und Leute da seyn, die die Pietisten vor
Ketzer halten, aber es wird durch Gottes Gnade an Schutz
nicht mangeln. Hierauff habe mich noch keines weges
zu einer Reise resolviret, um mich des göttlichen willens
zuvor Beßer zu versichern. Da aber Herr D. Breithaupt
selbst nach Gotha kommen, und unter andern von dieser
Sache mit mir communiciret, habe ich ihm candide
eröffnet, daß ich mein Gemüth gar geneigt dazu be-
fünde, und es wol nicht außschlagen würde, wenn
man mich nach Halle beruffen würde. Da nun Herr
D. Breithaupt dieses an Herrn D. Spenern berichten
wolte, ward er durch visiten davon abgehalten, und
trug mir auff, daß ich in seinem Namen an Herrn D.
Spenern, und zugleich meine Neigung nach Halle
ihm entdecken möchte, welches ich auch gethan, weil
es verlanget worden. Nun war mir schon bishero ohne
alle mein ansuchen, in Gotha die versicherung gegeben
worden, daß man mich in einem Kirchen amt em-
ploiren wolte, und ward mir eine Adjunctur zugedacht.
Da ich aber diesen Brieff an Herrn D. Spenern geschrieben,
ließ mir auch der Herr Cantzler Bachoffen sagen,
daß er mit der verwittibten Fürstin meinetwegen
geredet, daß ich keine vocation annehmen solte,
weil man nicht gesonnen wäre mich aus dem Lan-
de zu lassen. Darauff ich aber nichts promittiren
kunte, dieweil vorhin kein ausdrücklicher Antrag
mir geschehen, und ich nunmehro schon meine Mey-
nung wegen des Hallischen Fürschlags Herrn D. Spenern
entdecket hatte, blieb also nach wie vor ruhig,
um zu sehen, wie es Gott selbst endlich mit mir
schicken würde. Nun hatte aber auch Herr D.
Spener mein Schreiben nicht erwartet, sondern un-
gefehr um eben dieselbe Zeit, da ich an ihn geschrieben,
hatte er auch an mich geschrieben, neml. des Sonna-
bends vorher da ich des Sontags geschrieben, wie das
Original h. S. II A. hiebey ist, wie auch S. l. B. II. das
original von Herrn KammerR. Krautens memorial.