dem Herzoge gesand werden.
Den 14ten Aug. 1718.
1. Der Herr Prof. schrieb frühe mit
dem zurückgehenden Boten nach Köstritz an
den XXIV.ten Herrn und über Gera an sei-
ne Frau Liebste.
2. Der Herzog sandte Wagen u. Pferde
mit welchen der Herr Ober-Aufseher und
Herr Professor in die Kirche fuhren und den
Herrn Superintendenten von der Treue im
Hause Gottes, predigen hörten; sie kamen
aber sehr malcontent wieder. Der Herr
Prof. sagte. Er habe sich zur Lehre genommen,
daß man nichts predigen müße, was bey
der Cantzel auf die Erden fallen

Der Herr Prof. ward nebst dem Herrn
von Griesheim zur Tafel geholet
.
3. Gegen Mittag fuhren Sie //der Herr Oberaufseher u. d. Herr Prof.// wieder
auf das Schloß zur Tafel, da Ihro Durchl.
be Vernehmung, daß der Herr Prof. in Gotha
erzogen, zu reden anfingen von Ernesto
Discurs von Ernesto pio.pio zu reden, da denn seiner löbl. Anstall-
ten, besondere Frömmigkeit und gesegne-
ter Regierung Erwehnung geschahe.
Origo des Namens Pietist.4. Bey der Tafel hatte der Herr Prof.
Gelegenheit den Ursprung des Namens Pie-
tist zu erzehlen, wie derselbe von Herrn L.
Feller in guter //nicht in böser// Meinung //auf die Bahn gebracht// und //in// ein gedruckt
carmen gesetzt worden, nach der ana-
logie des Wortes Jurist
p Er zeigete
aber dabey ex historiae, wie ieder Zeit
dieienigen, so sich ein ernstliches Christen-
thum angelegen seyn laßen, mit //allerley Spottnamen// Namen
beleget worden als da sind die so man sie Quäcker
Weigelianer p genennet, //wie der Seel. Joh. Ger-
hard schon darüber geklaget.//
Arnds Christenthum wird recom-
mendiret.
5. So wurden auch des seel. Joh. Arndts
Bücher vom Wahren Christenthum recommen-