Den 1ten Decembr. 1717.
1. Nachdem der Herr Professor frühe
morgens die Stuckartsche Predigt etwas
durchgesehen, kam die iunge Frau Hille-
rin zu ihm hinein und schüttete ihr gantzes
Hertz mit vielen Trähnen aus. Insonder-
heit erzehlete sie, wie ihr Hertz inson in
der Jugend von dem Herrn Jesu so kräfttig
gezogen worden, itzt aber wolle es
nirgend zu. Der Herr Prof. ist an
dieser Seelen sehr getröstet und er-
quicket worden, so daß er es mit vor
das wichtigste rechnet, daß Sie von
ihm hat sollen aufgerichtet und ge
stärcket werden.
2. Hierauf nahm der Herr Prof. vor,
die nöthigen Besuchungen in der Stadt
abzulegen, ließ sich demnach zu denen
in schedula verzeichneten Personen
hinfahren. Die Ordnung ist beobachtet
wie sie in der Stadt wohnen, und
die mit einem Creuze bezeichnet sind, haben
wegen kürtze der Zeit müßen vorbey
gelaßen werden.
3. Mit dem Herrn Dr. Hoffmann
hat der Herr Professor eine gar freundliche
Unterredung halten können, und wird
wohl von nun an, die Correspondenz zwischen
beyden angefangen werden. Er erzehlte
unter andern, daß, da er in Basel an des
Zwingeri, Theologi, Tische gespeiset, er nebst
noch einem andern eine rechte Vorstellung
gethan, wie wir Evangelisch-Lutherische
den articul von der Praedestination lehre-
ten, worauff der iunge Zwinger, Med. Doct.