Digitale Sammlungen

1. Der Herr Professor ließ dem Herrn
Seniori sagen, daß er nicht in die Kirche kommen
werde, um zu verhüten daß nicht alles Volck
auf ihn sehen möchte, it: //weil// er nicht wiße, was
Herr Funck weiter vornehmen werde. Es
meldete aber der Herr Funck Senior bey dieser
Gelegenheit, daß dem Herrn Funcken
bereits inhibition geschehen sey.
2. Herr. Pf. Müller that hierauf die
erste Predigt im Münster über das Evange
lium am Thomas-Tage Joh. 20, und
stellete vor Die hertzliche Bruder Liebe
des Herrn Jesu gegen seine Gläubigen.
3. Als von dem Herrn Fricken, Spen.
Theol. Bed. geborget wurden, ließ derselbe
dem Herrn Prof. melden, was Senatus dem
selben, der Funckischen Sachen wegen mit
dem Herrn Professore zu tractiren an die
hand gegeben. Vid. Sp. Facti.
4. Herr Funcke hielt die andere Pre-
digt im Münster und stellete vor Den
gefallenen und wieder aufgerichteten
Thoman; enthielt sich aber dabey aller
Anzüglichkeiten.
5. Der Herr Prof. gehet selbst zu
dem Herrn Fricken und conferiret der
Sachen wegen, da auch der Herr Consulent
Müller zu ihnen kömmt. Vid. Spec. Facti.
6. Der Herr Prof. dictiret gegen
abend beygelegtes //ein// memorial, solches dem
Magistrat insinuiren zu laßen. Vid. Spec. Facti
7. Als das memorial eben ver-
fertiget war, kam die Organistin
der Samlung und brachte //abends um 9. Uhr// vor das Way-
senhauß einen spec. Thaler, welchen
sie in grün Papier gewickelt und
darauf geschrieben hatte.

Herr laß die Frommen Hertzen wißen,
Die dir zu dienen seynd beflißen,
Daß Recht doch Recht wird bleiben müßen.