so ließ der Herr Professor sie gegen abend
herein kommen und betete mit ihnen noch
einmal.
11. Es kamen auch aus der Stadtschulen
an die 40. Knaben mit ihrem Praeceptore,
diesen ließ der Herr Professor von denen
Bieberachschen Büchl. einem ieden ein
exemplar austheilen; wodurch aber die
gantze Stadt rege gemacht ward und fast
alle Kinder gelaufen kamen und ein
Büechle haben wollten, davon man die
meisten auf Vertröstung daß man welche
hersenden wolle, abweisen muste.
12. Weil der Herr Seybold und seine
Frau es sehr empfunden hatten, daß ihre
Kinder nicht bey //in// der Bettstunde gewesen,
versprach der Herr Professor noch ei-
ne zu halten ehe er abreise, und dazu
auch Herrn Seybolds Kinder zu nehmen.
13. Zum abendeßen in des Herrn Prae-
laten Hause war diesesmal der Herr
Seybold mitgebeten.
Den 29ten Decembr. 1717.
1. Der Herr Weißensee war wiederum
frühe samt der Frau Praelatin bey dem
coffee trincken; da der Herr Professor als
zum Schluß sie ermahnete, vor ihrem Gott
stets in rechter Brünstigkeit zu wandeln.
2. Nach verrichteten morgen Gebet,
ging der Herr Prof. in des Herrn Seybolds
Hauß, mit ihm und seinen lieben Kindern
zu beten und sie zu segnen.
3. Weil die beyden Herren Burge-
meister und der Stadtschreiber aus Blaubeyren
zum Herrn Prof. wolten, so ward er
aus des Herrn Seybolds Hause gerufen.
Der Herr Stadtschreiber brachte das Wort an