gebe, es zu bewahren. Er könne es dem
Herrn Prof. nicht genug verdancken, daß
er ihm nichts als Frommkeit in sein
Hauß und gantze Familie gebracht habe.
 
Den 7.ten Januar. 1718.
1. Die application der ersten
Blaubeurischen Predigt
ward wieder
hergelesen und revidiret.
2. Der Herr Prof. meditirte
hierauf etwas auf die Vorrede der
Blaub. Predigten1.
3. Von Stuttgard liefen Briefe
vom Herrn Urlspergers ein, welcher
von allen Herren Geh. Räthen nah-
mentlich grüßete und meldete daß
sie nach den Ausgang der Ulmischen
frugen. Die Durchl. Herzogin
hat mit diesen Briefen auch wiederum
geschrieben.
//Von Bieberach kam der Späth,
welcher dem Herrn D. Hiller so viele
Unruhe gemacht. Der Herr Prof. zeigte
ihm den Grund seines verderbten Wesens
Superbiam an, und er selbst bekandte,
daß er zuweilen nicht sanae mentis sey.//
4. Es meldeten sich wiederum
einige Knaben und baten um Büchlein;
es kamen aber deren immer mehrere
daß Herr Neubauer und Köppen in ei-
ne eigene Stuben gehen mußten und
iener ihnen nebst einer kurtzen Er-
mahnung und Anpreisung des Büchleins da-
selben gereichet wurden und Köppen
die Nahmen aufschrieb. Dieses letztere
mußte aber bald unterlaßen werden,
indem es zu lange währete und die
Anzahl der Kinder sich sehr vermehrete.
Man ließ immer einer kleinern Anzahl
von ettl. 20. Kindern in die Stuben
welche alsdann von dem Büchl. unter-
richtet wurden u nachdem sie es denn
empfangen, wieder heraus gelaßen,
und darauf wieder andere hereinge-
ruffen. Vormittags sind auf solche Weise
500. Büchl. ausgetheilet worden.