Christenthum und der Arbeit der Buße er-
fordert werde. Herr Pf. Weiler gab zuweilen
auch eine Erinnerung, welche iederZeit von dem
Herrn Prof. nach der Wahrheit erklähret oder
approbiret ward.
Den 16ten Februar. 1718.
1. Frühe schrieb der Herr Prof. nach Halle
an seine Frau Liebste.
2. Herr Pf. Weiler besuchte den Herrn
Prof. und redete mit demselben von Kortums
Meinungen u. Schrifften, erzehlte auch daß
dieses Mannes Frau sehr üppig gekleidet
gehe. p.
3. Um halb 8. Uhr nahm der Herr Prof.
von dem Herrn Amts-Bgstr. Klein abschied;
welcher solches auch mit vieler contestation
that u. nur beklagte, daß der Herr Professor
so wegeile, weil sie demselben noch wenig
Ehr u. gutes erzeigen können.
4. Ferner besuchte der Herr Prof. den
Herrn Bar. von Schell, welcher bezeugte daß
er durch das übernommene General-Com-
missariat bey der Kayserl. Armee in
Ungarn 100000. rth einbüße, u. gern
solche große Summam verschmerzen
wolle, wenn er nur damit heraus wäre.
Ihm ward von dem Herrn Prof. gerathen:
Sich nur erst mit Gott recht zu setzen, denn
müße er heraus, wenn er auch der Höllen
im Rachen steckte.
5. Der Herr Bar. v. Schell redete
auch wegen seiner beiden Söhne die im
Paedagogio zu Halle leben, mit dem Herrn.
Prof. Es ward ihm wiederrathen, sie nach
Hal Coburg zu thun, daher resolviret ward
daß sie vorerst mit einem Praeceptore
nach Hause kommen sollen.
6. Noch ging der Herr Prof. zu den
Herrn Stangen, so vom Paedagogio, darin
er doch einen Sohn hat, gantz unrecht infor-
miret war, insonderheit wuste er nicht,
was es bedeute, daß die Scholaren da-
rin drechselten: nach eingenommener