Den 22ten Februar. 1718.
1. Der Herr Professor ermahnete die
Kinder des Herrn Superintendenten, als 3. Söhne
und 3. Töchter auf Begehren der Eltern, betete
mit ihnen und legte seinen Segen auf sie.
Wie nun alle sehr weich dabey wären; so
zeigte sich doch insonderheit an der Kleinesten
eine größere Bewegung, da sie unter dem
Gebet und Segen über sich, aufs heftigste
weinete. Da auch vorher //der Zeit vom Herrn Prof.// mit ihr ge-
sprochen worden, wie sie den Herrn Jesum
lieb haben und Gott bitten müste, daß er
sie zu seinem Kinde mache und zu dem
ende mit ihr kniend gebetet ward; so hat
sie solches nachhero mehr gethan, und als
ihr Herr Vater sie kniend gefunden u. ge-
fraget, was sie mache; ihm geantwortet:
Sie bete - - (sagte ein bekand Gebetlein, des
inhalts, daß sie Gott wolle zu seinem Kinde
machen) u als er ferner gefraget, warum
sie den knie; sagte sie: Der Herr Prof.
hat es so gesaget. Als sie von der Abrei-
se des Herrn Prof. hörete, rief sie gar
Hier in Oettingen ist auch noch mit dem
Buchdrucker Losen aus Halle gesprochen
und ihm die Erkennt. Christi; Glaubens-
weg
u. Christus für uns, von Nürnberg
aus versprochen worden.
kläglich aus: Ach so sehe ich ia meinen Herrn
Prof. wohl nimmermehr wieder! Ihr
Alter ist etwa 4 Jahr.
2. Der Herr Hofpred. Strehl, der Herr
Archidiac. Preu, der Herr Diac. Crafft u
Der Herr Gen. Sup. communicirete auch
die Rechnung ihres Bibel-Verlags à 8 gr.
Herr Reußner, auch Herr Reußner Metzger
(so tags zuvor von Nördlingen herüber ge-
kommen) fanden sich in des Herrn Supin-
tendenten ein; die beyden ersten nahmen
bald Abschied, die übrigen aber blieben
bey dem Früheßen und bis zur Abfuhr.
3. Der Herr D.r Zeller von Tübingen
und Herr Hofr. Pfeil kamen auch abschiedt
zu nehmen u. zwar Herr Zeller von Schra-
tenhofen herein. Den Herrn Pfeil als sei-
nem alten Beichtsohn erweckte der Herr
Prof. den Funcken der Furcht Gottes, so er in
sich habe, zu erwecken, sein Amt recht aus[-]
zurichten u. dem Herrn Superintend. die Hand zu bieten.