Gelegenheit gegeben, die Ulmische affaire um-
ständlich zu referiren.
9. Der Herr Hofprediger Strehle besuchte
die übrigen Gefehrten des Herrn Professoris,
und führte einen sehr artigen discours von denen
atheis, wie mit ihnen umzugehen it: von Gottlo-
sen Predigern, vom Pere Anehnel p Der
Herr Superint. hat diesen Mann auch sehr ge-
rühmet, insonderheit mit daher, daß er die
Wahrheit so deut- u nachdrücklich sagte, daß
wenn dr //die// Pfarrer auf dem Lande es so machte
ihn wohl seine Bauren verklagen solten.
10. Der Herr Prof. schrieb an die Stiffts
Jungfern in Glauche unter dem couvert der
Frau Rittmeisterin von Grießheim, so sich hier
aufhält und anbieten ließ, einen Brief nach
Halle zu couvertiren.
11. Von denen Adelichen ließen auch folgen-
de dem Herrn Prof. ein compliment machen.
2. Frauen von Brandstein, die von Bencken-
dorf und Grießheim
Der Herr Prof. versprach: Sie am Sontage nach
der Predigt zu besuchen.
12. Hierauf wandte der Herr Prof ei-
nige Zeit auf die Meditation zur Predigt.
13. Gegen abend besuchten ihn Herr
Archidiac. Prey und Herr Rector Scholae
Knorre, welche auch bey der Mahlzeit
blieben.
Den 18ten Februar. 1718.
1. Frühe dictirte der Herr Prof eine
kleine praefation zu denen Siberischen Briefen
und untersuchte seine übrige noch zu beant-
wortende Briefe.
2. Nach 8. Uhr gab er denen Herren
Hofräthen Moock, Ehrius, Pfeil u. Kesler
in Begleitung des Herrn Superintendenten
die Visite.
3. Gegen 11. Uhr fuhr er mit eben dem
selben hinnuter in das Waysenhauß u. als
er nahe an daßelbn war, kam eine Kutsche
von Schratenhofen, dem Fürstl. Residenz-Schl[oß]
in welcher der Herr Hofrath Meurer saß.