Den 15ten Mart. 1718.
1. Frühe ward das Sendschreiben
an Herrn Ambrosius Wirth zu ende
dictiret, und darauf ettl. mal durchle-
sen und collationiret.
2. Die Frau Gräfin von Ebers-
dorf sandte 6. Pf. den Herrn Professo-
rem abzuholen; weil nun wegen des
sehr stürmenden Windes, resolviret war
bis morgen in Kotzau zu verbleiben,
so ward einen expresser mit einem
Briefe nach Ebersdorf gesandt, dadurch
berichtet ward, daß die Ankunft
erstl. morgen geschehen könte.
3. Von hier aus hat auch der Herr
Professor an seine Frau Liebste nach Halle
u. Köppen an Herrn Professor Herrn-
schmidt wegen des testimonii geschrie-
ben.
4. Herr Kühn, Pf. von Schwartzenbach
besuchte den Herrn Prof. Ihm wurden
die 4. auf der Reise gehaltene Predigten
gegeben.
5. Ein gleiches that der Herr Pfarrer
in Kotzau und empfing auch die Predigten.
6. Uber der Mahlzeit redete der
Herr Professor von dem Privilegio der
Kinder Gottes, daß sie nicht sorgen dürfen,
welches der Madame sehr zu gemüthe ging
Herr Lic. Spitz reisete nach der Mahlz.
über Bareuth nach Nürnberg zurück
dahin der Herr Prof. ihm ettl. 20. Com-
missiones mitgegeben; worauf er
die Antwort, um Judica, mit nach
Halle bringen wird.
als welche bisher wegen ihrer 2. Herren
die sie in Jena erziehen läßet, viele
Sorgen gehabt.
7. Nach der Mahlzeit u. einige Stun-
den nachmittags sprach er mit der Ma-
dame allein, u. da ihr sonderl. das
Evangelium von Christo ausgebreitet
ward, so hatte selbiges in ihre Seele
einen gar herlichen Eingang.