248 Nr. 64 AM. Francke an Ph.J. Spener 20. 12. t692 64. A.H. Francke an Ph.J. Spener Glaucha, 20. Dezember 1692 Inhalt Hat weiterhin widersprüchliche Nachrichten wegen seiner möglichen Versetzung erhalten. Will dieser keinesfalls zustimmen. — Berichtet vom Tod Veit Ludwig von Seckendorfs. — Die Glauchaer Gemeinde hat eine Supplik an den Kurfürsten gesandt. - Sendet Beilage für Adelheid Sybille Schwarz. — Hofft, daß er Christian Friedrich von Kraut im persönlichen Gespräch davon überzeugt hat, daß eine Versetzung für ihn nicht in Frage kommt. Überlieferung A: AFSt/H A 125: 140 D: Kramer, Beiträge, 278-280 Theurester Vater in Christo unserm Herrn, dessen geliebtes habe heute empfangen 1 , da gleich auch Herr Amts Rath Willmann 2 eine gar ausführliche und treuhertzige nachricht an einen hiesigen Freund 3 gegeben, und mir solche im vertrauen communiciren laßen, welche 5 mit dieser übereinstimmet, ohne daß hierauß verstanden, wie Herr Cfammer Rath] Kraut 4 erst mit mir communiciren werde, dort aber, wo ichs recht begriffen, berichtet ward, daß an die Regirung bald deswegen Verordnung erfolgen würde. 3 Gestern ist ein Cämmerer von Kalbe 6 hier gewesen, zu dem Herr Kr[aut] im abschiede, audiente amico 7 , qui ad me retulit, gesaget, saget 10 nur M. Fr[ancke] er soll es nicht außschlagen, die Churfürstliche vocation werde bald nachkommen p. Der Mann hat mich nicht zu hause angetroffen, mir aber sein Gewerbe durch einen guten Freund 8 antragen laßen, so hat er meine antwort auch nicht vernommen, da ich ihm sonst negativam wißen laßen, und daß sie sich nicht weiter bemühen möchten. Ich finde plane nullos 15 characteres divinae vocationis, wolte mich lieber 10 mahl absetzen laßen, als solches annehmen. Ich würde von meiner Gemeinde gerißen werden, wie eine Mutter von einem säügenden Kinde. Wenn die Sache für Gottes 1 Speners Brief vom 17.12.1692 (Brief Nr. 63). Spener hatte diesen Brief nicht an Francke di¬ rekt, sondern als Beilage zu einem Brief an von Seckendorf gesandt (s. Brief Nr. 66, Z. 23-25). 2 Vermutlich Nicolaus Willmann, Amts-, Kammer- und Steuerrat in Berlin, der auch ein Gönner von Johann Wilhelm Petersen (s. Brief Nr. 17, Anm. 33) war (vgl. die Widmung bei J.W. Petersen, Klarer Beweiß daß das Reich Christi noch fest stehe [...], Frankfurt 1696). 3 Nicht ermittelt. 4 Christian Friedrich von Kraut (s. Brief Nr. 13, Anm. 4). 5 Zum Kontext der beabsichtigten Versetzung Franckes nach Calbe s. Brief Nr. 63. — Ein Schreiben von Willmann in der Sache ist nicht überliefert. 6 Nicht ermittelt. 7 Nicht ermittelt. 8 Nicht ermittelt. |