Nr. 105 Pli.J. Spener an A.H. Francke 30.3.1695 387 105. Ph.J. Spener an A.H. Francke Berlin, 30. März 1695 Inhalt Sendet mit Günther Heiler das Kieler Responsum und Exemplare des Glaubenstrostes. — Will Samuel Schelwigs Catalogus und Kurze Wiederholung widerlegen. Überlieferung A: Tholuck-Archiv B VII, 1695 (1) Von unserm lebensfiirsten leben und heil! In demselben hertzlichgeliebter Bruder, Gevatter und Herr. Da in dieser stunde Herr D. Heiler 1 bey mir abschied nimmet, so gebe ihm mit, was sonsten mit morgender post hätte übersenden wollen. Herr Thering 2 wird in beylage 3 selbs seine meinung wegen mitkommender responsi 4 entdek- ken, daher nichts beysetze. Ich sende auch weil es auß Leipzig so lange wird, von denen so ich hirher bekommen ein exemplar des versprochenen glaubens- trosts 5 , samt dem andern vor Herrn D. Breithaupt 6 , den auch freundlich grüße. Hoffe der verzug werde nicht übel genommen werden. Bitte im übrigen so wol die ersetzung [?] hiesiger stelle 7 , alß auch meine neue arbeit 8 , samt andern frommen Christen, dem Herrn hertzlich zu empfehlen. Herr D. Schelwig 9 hat 1 Günther Heiler (s. Brief Nr. 42, Anm. 30). 2 Lukas Heinrich Thering (s. Brief Nr. 102, Anm. 4). 3 Nicht überliefert. 4 Responsum der Kieler theologischen Fakultät von 1685 zur Gebetserhörung (s. Brief Nr. 102, Anm. 2). 5 Ph.J. Spener, Der Evangelische Glaubenstrost (s. Brief Nr. 95, Anm. 14). Spener hatte das Buch bisher, da nur defekte Exemplare ausgeliefert worden waren, Francke nicht senden können; ursprünglich hatte es über Adam Rechenberg (s. Brief Nr. 1, Anm. 6) von Leipzig nach Halle kommen sollen (s. Briefe Nr. 95, Z. 72-79, Nr. 97, Z. 15-22 und Nr. 99, Z. 64-71). '' Joachim Justus Breithaupt (s. Brief Nr. 7, Anm. 36). 7 Die durch den Tod von Johann Georg Zeitz vakant gewordene Stelle des Archidiakons an St. Nikolai in Berlin (s. Brief Nr. 99, Z. 94-97 und Anm. 40). 8 Spener dürfte hier seine in Arbeit befindliche Entgegnung auf Samuel Schelwig (s. Anm. 9) unter dem Titel Freudiges Gewissen/ gegen Herrn D. Samuel Schelwigs/ unbillige Zunoetigun- gen/ mit Versicherung vermittels goettlicher gnaden bald folgender gruendlichen Verantwortung, Berlin 1695, (vgl. Grünberg Nr. 290) meinen. In der nur 16 Seiten umfassenden Schrift vom 5.4.1695 kündigt Spener lediglich an, daß er beabsichtigt, sich demnächst ausführlicher mit Schel¬ wigs Catalogus (s. Anm. 10) und Kurzer Wiederholung (s. Anm. 11) auseinanderzusetzen. Er tat dies in der Freudigen Gewissens Frucht (s. Brief Nr. 87, Anm. 11). 9 Samuel Schelwig (Schelwing) (8.3.1643-18.1.1715), geb. in Lissa in Polen; 1661 Studium in Wittenberg (1663 Magister, 1667 Adjunkt der philos. Fakultät); 1668 Konrektor in Thorn, 1673 Prof. philos. und Bibliothekar am Gymnasium Athenäum in Danzig, 1675 Prof. theol. ebd.; 1681 Pfarrer an der Katharinenkirche, 1685 Rektor des Athenäums und Pfarrer an der Trinitatiskirche |