Nr. 117 Ph.J. Spener an A.H. Francke 10.3.1696 117. Ph.J. Spener an A.H. Francke Berlin, 10. März 1696 441 Inhalt Günther Heiler sendet Geld für seinen Sohn. — Erbittet eine juristische Auskunft von Christian Thomasiiis für Schrift gegen Samuel Schelwig. — Bittet um Zusendung eines Exemplars der Abgenötigten Fürstellung von 1691. — Ein schärferes Duelledikt soll bald erlassen werden. — Sieht keine grundsätzliche Gefährdung seines Verhältnisses zu Francke. — Auf Beichtgeld als Bestand¬ teil der Besoldung sollte nicht verzichtet werden. — Kennt den Spender der 1000 Taler für das Waisenhaus nicht. —Justus Samuel Scharschmidt wird bald nach Moskau aufbrechen. Überlieferung A: AFSt/H A 125: 56 D: Kramer, Beiträge, 349-351 Von unsrem durch leiden in seine herrlichkeit eingegangenen Heiland Jesu Christo alle solcher seiner leiden frucht! In demselben hertzlich geliebter Bruder, Hochgeehrter Herr Gevatter. Meine Vergeßlichkeit bey vorigem brieff' nöthiget mich, das soviel eher wider schreiben muß 2 . Weil Herr D. Heiler vor mich 25 thaler in Stargard außgezahlt, hat er mich ersuchet, solche summe hinwider an gelfiebten] Herrn Gev[atter] nach Halle wegen seines Sohnes 4 zu übermachen. Daher meine haußfrau 5 vorige post ordre an unsre tochter nach Leipzig 6 gesteh 7 sol¬ ches geld liffern zu laßen, so entweder geschehen sein wird, oder nochmahls erinnert werden könte. So bedarff auch noch zu meiner gewißensrüge 8 , die ich an D. Schelwigen 9 über sein itinerarium 10 anstelle, und im übrigen im ' Speners Brief vom 29.2.1696 (Brief Nr. 115). 2 Der erste Teil des Briefes ist bereits am 9.3. abgefaßt (vgl. Z. 31f). 3 Günther Heiler (s. Brief Nr. 42, Anm. 30). 4 Heiler hatte vier namentlich bekannte Söhne: Johann Peter, Georg Heinrich, Johann Joachim und Tobias Christian. Nur der erstgenannte war Theologe und möglicherweise derjenige Sohn, der sich ungefähr von November 1695 bis Oktober 1696 in Halle aufhielt (DBA 497, 38-50; vgl. Günther Heiler an Francke, 1.11.1695, 6.7., 30.10. und 21.11.1696, AFSt/H C 63: 2-5). 5 Susanne Spener (s. Brief Nr. 15, Anm. 16). 6 Susanna Katharina Rechenberg (s. Brief Nr. 37, Anm. 38). 7 Nicht nachweisbar. 8 Ph.J. Spener, An Hn. D. Samuel Schelwigen [...] Gerichtete Gewissens=Ruege [...] (s. Brief Nr. 115, Anm. 10). 9 Samuel Schelwig (s. Brief Nr. 105, Anm. 9). 10 S. Schelwig, Itinerarium Antipietisticum (s. Brief Nr. 79, Anm. 3). |