460 Nr. 122 Ph.J. Später au AM. Bremcke 15.8.1696 122. Ph.J. Spener an A.H. Francke Berlin, 15. August 1696 Inhalt Sendet erstes Exemplar seiner Francke gewidmeten Predigtausgabe als öffentliches Zeugnis ihrer guten Beziehung. Überlieferung A: AFSt/H A 125: 60 D: Krämer, Beitrage, 355 Jesum und in demselben alles gute in zeit u. ewigkeit! In demselbigen hertzlichgeliebter Bruder, Hochgeehrter Herr und Gevatter. Ich habe ursach gefunden, ein zeugnus auch unserer liebe, einigkeit und freundschafft einmal der weit öffentlich darzulegen 1 , und daher zu solchem 5 ende die gelegenheit einiger hiemit heraußgehender predigten 2 ergreiffen wollen: darvon hiemit das erste exemplar übersende, mit freundlicher bitte solches liebezeichen auch in liebe aufzunehmen. Der Herr wird uns auch, darum wir ihn demüthigst anflehen wollen, mit solchem band des friedens zu allen Zeiten durch seinen Geist vereiniget erhalten. Er erfülle auch, was hier- io innen mit wenig worten, aber auß treuem hertzen, gewünschet habe 3 : Derne samt gantzen lieben hause zu allem geistlichen und leiblichem wolwesen hertzlich erlaßende verharre Meines Hochgeehrten Herrn Gevattern und gelfiebten] Brüdern zu gebet und liebe williger 15 Philipp Jacob Spener D. Mppria. Berlin den 15. Aug. 1696. 1 Die Bemerkung steht offenbar noch im Kontext der Diskussion um den Chiliasmus, in deren Verlauf (Oktober 1695 bis März 1696) sich Divergenzen herausgestellt hatten, die die Beziehung der Briefpartner im Grundsatz betrafen (vgl. Briefe Nr. 110, Z. 107-139 und Anm. 43, Nr. 114, Z. 40-48, Nr. 115, Z. 3-28 und Anm. 1 und Nr. 116, Z. 14-25). S. auch Anm. 2. - Ph.J. Spener, Vier sonderbare Predigten/ Von gewissen erbaulichen Materien/ nemlich von I. Einigen apostolischen Vermahnungen/ und II. Trost=Gruenden, aus I. Petr. V, 6-11. III. Wie das Christenthum die groeste Glueckseligkeit/ aus Phil. IV, 4.5.6.7. und IV. Wie die Wiedergeburt erkaentlich und nicht erkaentlich seye, aus Joh. III, 7.8. An unterschiedlichen Orten vorgetragen u. [...] zum Druck gegeben, Cölln an der Spree 1696 (Grünberg Nr. 45). Die Vorrede datiert vom 6.8.1696. 3 Spener widmet die Predigtausgabe Francke als „seinen bekanten freund/ wehrten gevattern/ und in Christo geliebtesten Brüdern": „versichere durch öffentliche Zuschreibung dieser in Truck gegebenen Predigten meiner bestaendigen Liebe und Vorbitte/ bezeuge vor der Kirchen die unter uns bißdaher durch des Allerhoechsten gnade erhaltene einigkeit des Geistes/ [...]." Es schließt sich eine ausführliche Fürbitte für Francke, die auch die Bitte um „vorsichtigen eifer" und „be- staendige Gedult" einschließt, an. Spener unterschreibt als „sein treuer mitbruder". |