746 Nr. 214 Ph.J. Später an A.H. Francke 8. 5. /700 214. Ph.J. Spener an A.H. Francke Berlin, 08. Mai 1700 Inhalt Hofft auf günstigen Fortgang der Kommission trotz negativen Einflusses von Gottfried Stößer von Lilienfeld. — Begrüßt im Blick auf Johann Fischer alle von Francke gemachten Vorschlage (Generalsuperintendentur, Visitation in Glaucha, Predigt in der Marktkirche). - Erwagt und be¬ richtet von Personalentscheidungen (Nachfolge Jakob Merchier, Polykarp [III.] Leyser, Cramli- sius, Johann Lysius). — Empfiehlt Studenten Christoph Friedrich Prätorius und nochmals Johann Wilhelm Bleibtreu. — Will großen Teil der Bedenken nach Pfingsten senden. Uberlieferung A: AFSt/H A 125: 111 D: Kramer, Beiträge, 448-450 Von unsrem lebenden Heiland Jesu leben, sieg und friede! In demselben hertzlich geliebter Bruder, Hochgeehrter Herr und Gevatter. Ich habe gemeinet nebens demselben [?] auch an Herrn D. Fischern 1 und Herrn D. Breithaupten 2 zu schreiben. Die zeit aber gibets vor dieses mahl nicht zu, muß es also bey diesem jetzo bleiben laßen, und bitten mich bey beiden Herrn zu entschuldigen, denen mit erster post zu antworten gedencke. 3 Auß dem anfang der commission sehe mit betrübnus, wie sehr Herr vicecantzler 4 dem gegentheil durchhelffen wolle 5 ; nun möchte es etwas sein, wo es nur ohne anderer praejuditz geschehe. Gleichwol würde es nicht gut sein, wo er sich der commission entschlüge, in dem er das gantze werck ins stecken setzen, dem ministerio sich der commission auch zu entschütten gelegenheit geben, und die consilia des hiesigen hoffes allerdings zum schaden der gantzen sache turbiren würde: sovielmehr weil unser Herr geh[eimer] R[ath] von Fuchs 6 auch immer auff die ehrenerklahrung fallet, wie noch sein letzter discours war. Daher ich von hertzen wünsche, das sich mittel und wege zeigen, Scyllam und Charybdim vorbeizuschiffen 7 und nicht anzustoßen. Der Herr gebe darzu die gehörige und seiner ehre gemäße weißheit. 3 demselben(?) ] denselben: D. ' Johann Fischer (s. Brief Nr. 116, Anm. 52). 2 Joachim Justus Breithaupt (s. Brief Nr. 7, Anm. 36). 3 Entsprechende Briefe Speners an Fischer und Breithaupt sind nicht überliefert. 4 Gottfried Stößer von Lilienfeld (s. Brief Nr. 141, Anm. 10). 5 Vgl. Fischers Brief an Spener vom 1.5.1700 (s. Brief Nr. 213, Anm. 2). 6 Paul von Fuchs (s. Brief Nr. 95, Anm. 4). 7 Dem griechischen Mythos nach befindet sich in der Straße von Messina gegenüber der Skylla, dem sechsköpfigen Seeungeheuer, das in einem Felsenriff auf vorbeifahrende Seeleute |