sondern wir wollen uns dann, ob GOtt will, an einer
künftigen freywilligen, mir zugesendeten Beysteure, so
viel ihre Einnahme trägt, bezahlt machen, daß es ihr
Vortheil sey, daß sie es schon voraus haben, und wir es ihnen
gleichsam, als durch einen Wechsel übermachen. Das
risico aber ist an unser und nicht auf ihrer Seiten,
daß sie also damit außer aller Gefahr sind, und hof-
fentlich wenn die Medicamenta von GOtt mit er-
wünschtem effect gesegnet werden (denn schaden werden
sie niemandem) so werden sie dadurch desto mehr
Eingang bey den Gemüthern gewinnen, wie manchmal
Land-Prediger den Gemüthern eher beykommen, wenn sie
behülflich seyn, und den Leuten in ihren leiblichen Kranck-
heiten mit guten Artzneyen assistiren. An den
Büchern haben wir nur das Binder-Lohn von dem
eingekommenen Gelde bezahlet, die Bücher selbst sind den
Missionariis gantz umsonst gesendet, wie sie der Buchladen
gehabt. Zu den Artzneyen haben wir nichts von dem
eingekommenen Gelde gebrauchet, sondern das Waisenhauß hat auch
die Gläßer und Kasten bezahlet. Zum Amte eines Missionarii hatten vor
geraumer Zeit schon 2 im Christenthum wohlgesetzte und mit christl. Weiß-
heit und Sanfftmuth begabte Leute eine sonderbahre Neigung von sich
vernehmen laßen. Der eine nahmens M. Gründler ist dann von Herrn M. Langen in
Berlin dazu beliebet worden und wird hoffentl. selbst der Überbringer die-
ses meines Brieffes seyn. Er hat in Leipzig studiret, ist in Wittenberg Mag.
worden und hat darauf einige Jahr hier in unserm Paedagogio Regio treue
Dienste gethan; ward vor kurzem nach Brandenburg in die dasige neu
angelegte Ritterschule begehret, so er refüsiret hat. Aber zu dieser Sache
hat er einen freudigen Muht gehabt, und wie lieb und nöthig er mir sonst
in der Warheit im Paedag. Reg. gewesen, so habe ich doch diese Sache für allzu
wichtig gehalten, daß ich mir nicht getrauet, ihn mit gutem Gewißen davon abzu-
halten, sonderl. da ich versichert bin, daß die beyden Miss. Plütscho und
Ziegenb. über seine, GOtt gebe glückl. Ankunfft große Freude haben
werden ja wohl noch größer als über das Geld, so sie von hier kriegen. Diesen
Herrn M. Gründler habe ich nun das bey mir vorhandene Geld in Golde, gegen einen
interims Schein zugestellet. Seine reisekosten aber 50 Thaler, und 50 Thaler so in
Berlin an Herrn Lysium zu zahlen von Ew. HochEhrw. geordert sind, wie auch was
wir den Buchbinder gegeben, gehöret in dieselben Summam, worüber die specification
und Rechnung wir ihm auch mitgegeben. Des Baldaeum als ein den Missionarien
gar nützl. Buch habe ich in Leipzig kauffen laßen, und ihm gegeben, stehet daher auch mit auf