In demselben theurester Vater,
dero geliebtes habe bey meiner rückkunfft von Quedlin-
burg wol empfangen, alwo meine Gegenw[art] vom H[errn] Stiffts-
hauptmann verlanget worden, welcher sich bißanhero durch
die extraordinaria so theils an anderen in seinem hause, theils
an seiner eigenen liebsten und jüngeren Sohne bißanhero sich
ziemlich abwendig machen laßen, daß die bösen nun sich wol
freuen, daß Sie an ihm nicht eine solche starcke hinderung
ihres Fürnehmens mehr finden als wol vor diesem,
fürnemlich, weil er sich besorget, daß seine renommée
für der welt und die zeitliche fortun seiner Kinder dabey in
Gefahr lauffe. Weil er aber dennoch zu mir noch ein
gutes vertrauen gehabt, hat er von allen mit mir com-
municiret, ist auch Gelegenheit gegeben worden, mit bey-
den Fürstinnen zu reden, als welche in sein hauß herab
kommen, da ich nach der Gnade Gottes fürnemlich die
Äbtißin wegen der jetzigen proceduren in Quedlinburg ge-
warnet. Der Herr aber wird wißen ob alles zum zeug-
niß oder zur beßerung geredet sey. Bey der Pröbstin
habe ein warheit liebendes Gemüth angetroffen, hat auch
drey personen von weiblichen bedienten um sich, welche es ernstl.
mit Gott meynen, und sie wol im guten stärcken werden.
In des Herrn Stifftshauptmanns hause erzeiget gewiß der
Herr große barmhertzigkeit, so wol in dem Sie selbst un-
gemeine krafft des Glaubens beweiset, als auch in dem
einige adeliche freulein und kinder, so um sie sind
recht begierig in den wegen Gottes lauffen, daß wol
nicht zu verwundern, daß sich der Satan dagegen sperret.