Augsp. den 7. Febr: 1718.
Nun, mein allerliebstes Kind, das Wetter ist
etwas gelinder u. erträglicher geworden; so
bald ich das verspüret, habe ich bei dem Ma-
gsitrat, Ministerio u. andern Abschied ge-
nommen, und werde, mit GOtt, morgen mit dem
frühesten, von hier nach Nördlingen abreisen,
dahin mich der hiesige Magistrat bringen
u. defrayiren läßet; u. dort hat der Ma-
gistrat schon alles zubereitet, wie ich ange-
nommen u. bewirthet werden solle. Herr von
Schell u. dessen Frau Gemahlin sind auch
da. Ich werde mich aber nicht allein von da,
sondern auch aus der gantzen gegend gar
bald expediren; daß es nun fein bald ge-
schehen möge, daß wir uns ein ander mit Freu-
den embrassiren. Nun ist auch mein con-
trefait
fertig, so, daß niemand mehr was
dran zu tadeln weiß, ders gesehen hat; denn
sonst ists heimlich geschehen, damit es ietzo hier
kein geschwätz gebe. Nun gehets hier, weil
ich fort wil, über und über, daß zum Schreiben
gar keine Zeit übrig ist. Adieu. A. H. Francke