Mein hertzliebstes Kind, Nürnberg den
4ten Mart: 1718
Gestern abend habe ich auch dein geliebtes vom 27ten
Febr: empfangen, so mir hertzangenehm gewesen.
Mein voriger Brief kommt nun hiebey, weil er ohne
alle unsere Schuld des hiesigen Bußtags wegen
liegen blieben. Von hier bin annoch gesonnen
aufs längste, wenns immer möglich ist, den Dienstag
aufzubrechen, ob ich wol des eilens wegen we-
der halb noch gar thun kan, was hiesige gute
Hertzen von mir gehoffet haben, deren einige
nicht gewust, wie sie ihre Freude genug bezeugen
sollen. Weil ietzt die Zeit zu schreiben so gar kurtz
ist, wollest du doch dem Herrn Gr. dem 23ten u.
dem Herrn v. Bonin meinen resp. unt[er]th[äni]gen u.
dienstlichen Gruß zu wißen thun u. bitten
mich doch entschuldiget zu halten, daß auf ihre
mir höchst-angenehme Schreiben wegen der äußer-
lichen großen distraction nicht antworte, u. auf
dero, so auch der Gn. Frau Gr. von Ebersdorf, so
hertzlich-gutgemeintes Verlangen keine zusagen