Halled 12 Xbr. 1702
Hochwolgeborner,
Gnädiger Herr,
Es bleibet bey meinem vorigen Bericht, daß Herr
Ebhardt kommet, u. zwar, weil Herr Richter die
hohe Nothwendigk. vorgestellet, auff den Montag
mit der geschwinden Post, wenn er anders lebet und
gesund ist. Ich gedencke ihn mit unserm Reise-
beutel gegen die Kälte zu verwahren, u. muß
ich Ewre Gn. bitten, ohnschwer ihren Cammerdie-
ner zu committiren, daß er uns den Fußbeutel wol
verwahret mit der allerersten Post wiederschicke.
Herr Ebhardten habe ich zu seiner Ausstaffirung
50 thlr vorstrecken müßen, weil er sonst von
seinen guten Büchern was hätte verkauffen
müßen, welches ich für einen unrath gehalten,
da er sie noch gebrauchen möchte. Könte ich
ohne iemands Beschwerung selbige 50 thlr in
der Neujahrs-meße wieder kriegen, möchte sie
dann vielleicht nöthig haben. Solte es nicht seyn,
bin auch zufrieden. Die Reise nach Hause hat er um
der erforderten Eile willen eingestellet.