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Halle d. 23. 9br.
1703.
Gel. Br.
Es sey seine Liebe gegen seine ehemalige Lehrjün-
gerinne im Gynaeceo, gegen die seel. Schönbergin,
und gegen seinen alten Praeceptorem
gesegnet immer und ewiglich. Was er für
die ersteren geschrieben, sol der Leichenpr. beige-
füget werden; was er zu Ehren dem letzteren
drucken laßen habe durch Herrn Kulmich em-
pfangen. Meine Frau grüßet herzl.
und behält ihr die Antwort vor. Der HErr
sey sein und seiner Gehülffin und lieben
Söhnleins und gel. Eltern1 und aller die ihn
hören als den, welchem er dienet, Hort und
starker Felß, daß sie kein unfall
rühre an diesem Tage des Gerichtes. Uns
ist die alte Fräulein von Herzberg dieser
tagen auch gestorben, hat dem Waysen-
hause 1000 Thaler vermacht. Sonst gehet
noch alles wohl. In den Singstunden
pflegen nun wohl 500 oder vielleicht
mehr Menschen zu seyn. O daß diese
alle samt uns das neue Lied durch
den H. Geist lernen möchten. Vale
mi frater. Deus augeat tibi in dies
mensuram gratiae, Spiritus, Sapien-
tiae, fortitudinis, charitatis. T.
 
[Nachtrag von Gottfried Rost längs am linken Seitenrand:]
2. GesangBucher und 1 LeichenCarmen wird Herr Wirth aus Nürnberg übermacht haben. Herr Adelung ist nebst
s. 2. Geferten2 d. 18 Nov. von Wien über Belgrad abgereiset mit einem Paß vom Printz Eugenio und recommendati-
ons-Schreiben an die Commandanten der Vestungen, wo sie durch müßen. Die Jungfer Franckin ist auch kräncklich, und
wird vermuthlich auch die Masern kriegen. T. Gottfr. Rost. H. Wirth hat 24 Exemplaria von Ewr. WohlEhrw. Tractat.
anhero gesandt.