Göttliche Gnade und Krafft von dem,
der der Schlangen den Kopff zer-
treten, und uns also zu steti-
gen überwindern gemachet
hat!
Theurester Vater in Christo,
dero geliebtes vom 12. Jul. ist mir am verwichenen Freytage
wohl eingehändiget worden. Daß ich das hauptwerck, davon
zu schreiben ist, zuletzt spare, berichte ich, daß der so genannte
Herr von Berg von seiner Reise nach Janishausen wieder zu-
rückkommen und hiedurch passiret, hat sich verlauten lassen,
er habe attestata vom Rath von Gröningen bey sich gehabt,
habe droben einen revers in gegenwart notarien und zeugen
von sich geben müssen, daß er an ihnen nichts ferner wolle
zu praetendiren haben, sie aber wohl an ihn, etc. Indessen
sind brieffe einkommen von Leipzig und Dreßden, die die
gewißheit seines schändlichen betrugs und boßheit zur
Gnüge confirmiren. Es ist dieses ja zwar ein sehr hartes,
wird aber ohne zweiffel zu diesen gefährlichen zeiten, da
man nicht gern bey der einfalt des Glaubens und der
liebe und der predigt von der buße und vergebung der
Sünden bleiben wil, vielen eine sehr heilsame arzney
seyn, welches ich schon an einigen wargenommen. Hier ist
uns nichts gefährlichers, als der buchführer Luppius,
welcher sich wo er kan bey den studenten anschmiret, und
ihnen allerley tractätlein um Gewinnes willen beybringet,
welches uns bald sehr viel böses bringen könte, der
Herr Doctor und ich wiederstehen so viel wir können,
weiß aber nicht, wie weit es reichen wird, wollte
am liebsten, daß wir solches handels gar entübriget
wären, und daß es dem Luppio gar nicht gestattet wür-