Theurester Vater in Christo,
das letzte Schreiben nebst dem gedruckten bogen und denen
Schreiben nach Erffurt, so mit ehester Gelegenheit fortsenden
wil, habe wohl erhalten. Sehe darauß, daß mein letztes
Schreiben mit einigen monitis zu spät kommen, so eben nichts
importiret. Hier ist auch wieder eine art des Pasquills zu finden,
unter dem Namen Hartnacks, wie etwa ehemals unter einem
andern Namen, an D. Meyern Hamburgensem, wäre wohl
nöthig gewesen, daß ich in meinem auffsatz erinnert
hätte, daß ich solche art zu schreiben an Freunden und Fein-
den mißbilligte, und detestirete. Solche patroni pietatis rich-
ten uns nichts gutes aus. Das Leipzigische an die Fr. Lan-
kischen wird wohl bekant seyn. Man sagt Luppius samle
dinge von der Rosemunden, und wolle sie drucken lassen,
wird wohl eine schädliche Schmirerey werden, und sehe ich doch
nicht, wie man der Sache begegnen könne. Wie es der Herr
mit des Herrn von Seckendorff vorschlag fügen werde, lasse
ich mir gerne gefallen, und wiederhole gern das הוא יעשה.
Herrn Laurentio hat Gott gute beßerung verliehen, daß nun
der parox[ysmus] einige mahl außblieben. Luppii vornehmen
kan aus beylage von Herrn Schillingen deutlich ersehen
werden. Unter Empfhelung der Gnade Gottes ver-
harre
Meines theuresten Vaters
Gehorsamer Sohn
M. Aug. Hermann Francke.
Glauche an Halle
d. 27. Aug. 1692.