wünschen, daß sie keinen Lästerer zum Pastorat
nähmen, wie wol sehr zu besorgen ist, da man
schon ziemlich auf Treuern zu Magdeburg
reflectiren mag. Es lieget Electori wegen
der universitaet zu viel daran, daß
kein Lästerer und Feind der Warheit herkomme,
der turbas mache. Ich sehe dißfals keinen
Rath. Wäre dann ja dieses ein sonderlich
Gerichte Gottes, so könte doch die Sache reichlich
ersetzet werden, wenn Herrn Breithaupten inspectio
conferiret würde. Auch ist zu besorgen,
daß man Dr. Stießern ins Consistorium
nehmen wird, welches großen Schaden bringen
könte. Es sind schon Leute genug im Con-
sistorio, daß sie niemanden nöthig haben.
Gott trete ins Mittel, u. laße die Verän-
derungen zu großem Heyl ausschlagen.
Ich verlangete wol mit der nechsten Post Ant-
wort, um nur gewiß zu seyn, daß dieses wol
eingehändiget.
D. 19. Xbr. 1699.
 

Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 667-668.