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Halle d. 28. Sept.
1700.
Theurester Vater in dem Herrn,
 

Weil mir an einliegenden Brieffen sehr viel gele-
gen, erkühne mich damit Beschwerung zu geben, und
zu bitten, daß sie durch den famulum gleich
zu rechte gebracht werden. Zugleich kan auch
nicht umhin zu melden, daß christliche Freunde
gar sehr verlangen tragen nach der Arbeit
gegen die Socinianer, unter welchen ich mich
auch meines theils hertzlich darnach sehne,
und wol wünschen möchte, daß der Herr
Blanckenberg von übriger ordinairen
Amts-Arbeit so viel übernehmen, und
also hierzu Lufft machen möchte, wie es
denn ohne dem der Kirchen Gottes nicht
wenig zuträglich seyn wird, wenn der Herr
Blanckenberg die Fußtapffen meines th[euresten]
V[aters] recht kennen u. betreten lernet. Verharre
hiemit M[eines] th[euresten] V[aters]
Gebethsch[uldigster]
A. H. Francke.
mppria.
 

Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 791.