Halle den Apr. 1700
Immanuel!
 
Theurester Vater in dem Herrn, und Hochgeehrtester
Herr Gevatter,
 



Es ist nunmehro Herr Dr. Fischer, Gott lob!
ankommen, deßen Verrichtungen dann Gott
nach dem dabey von M[einem] th[euresten] V[ater] empfangenen Wunsch
zu seiner Ehre kräfftiglich und mildiglich segnen
wolle. Meinen Sinn habe ich durch die Regirung
Gottes u. seines Geistes dahin gerichtet, daß
ich auch gerne in dem höchsten grad der Liebe und
des Erbarmens in allen Stücken handeln, denen
widerwärtigen alle Lindigkeit zeigen, des weichens
und nachgebens und also der Verleugnung mein selbst
mich im geringsten nicht schämen, und anders nichts
als nur die Verletzung der Ehre Gottes und meines
guten Gewißens verhüten wolte. Daher ich es
denn für eine große Wolthat rechnen werde, so man
mir ringen hilfft, diesen guten zweck ex asse zu er-
reichen. Herr lehre uns thun nach deinem Wolgefallen.