Halle d. 15. Febr.
1701.
IMMANUEL!
 
Theurester Vater in dem Herrn, und werthgeschatzter Herr Gevatter.
 

Es hat Herr Ludolff aus Engeland in seinem Schreiben gedacht,
daß einer nahmens Mons[ieur] Hales zu Berlin ansprechen
werde, und bittet derselbige, auff solchem Fall ihm eine gute
und völlige Ideam, vom Werck des Herrn in Teutschland, zu ge-
ben, und wo möglich Ihn dahin zu disponiren, daß Er sich hier
ein wenig auffhalte. Was für großen Seegen uns Gott biß
dahero in Nürnberg, Augspurg und Regenspurg gezeiget,
wird vielleicht noch nicht so bekannt seyn. Wann der Herr Baron
von Canstein wieder nach Berlin kommt, soll Er von diesen
und andern gar wichtigen Umbständen, vertrauliche Nachricht
mitbringen. Für das überschickte Tractätl. wieder die Socinia-
ner dancke ich hertzlich, und wünschte, daß es ins Lateinische
übersetzt wäre, umb der auswärtigen willen, oder daß aus
allem, was dißfalls bißhero ediret worden, ein lateinisches
zusammen gezogen würde, welches meines Erachtens Herr
M. Lange dort am besten thun könte, welchem auch bey-
gehenden Brief an Herrn Schöningen, in Ermanglung anderer
Gelegenheit, bestens zu recommendiren, und den an die