Seite
Immanuel!
In demselben theurester Vater und Gevatter,
Wir dancken kindl. für übersendung des von uns so
hertzlich verlangten Buchs, und wünschen diese Wol-
that wiederzuverschulden. Heute empfangen wir eben
dasselbe von Herrn Rechenbergen, darinnen ein Irthum.
Meiner Liebsten aber wird man einige Eigenheit da-
bey väterlich zu gute halten, welche ihr das beste
exemplar vendiciret, nachdem das durch Herrn D. Hey-
lern übersante in etwas auff der Reise beschädiget
worden. Das Responsum wird nun gedrucket. Ein-
lage bitte ohnschwer an Herrn Döring zu befördern.
Wie auch die andere an Herrn Cammer=R[ath] Kr[aut]. Wegen
der Adjunctur wiederstehet mir noch der Satan. Aber
ich vertraue dem Herrn. Ich weiß daß dessen
Gebet auch für uns wachet. Des meinigen ver-
sichere in denen erwehnten Angelegenheiten
von Hertzen. Hiemit erlaße der Gnade Gottes
und verharre
M[eines] th[euresten] Vat[ers]
Gehorsamer Sohn
M. A. H. Francke.
 
P.S. In Augspurg läßt sich Gott lob ietzo auch ein wachsthum
des guten mercken, und eine Liebe zur Warheit. Ein Abt von Ame-
lunxborn und Gener[al] Sup[erintendent] des Weser-districts aus dem Wolffenbüttel[ischen]
[..?]en. Rudeloff hat mir seinen Sohn zur special[en] Auffsicht recommendiret, wie
[mirs] [?] noch nicht ankommen. Er schreibet, er wisse wol, es werde in ihr[em] Consist[orio] nicht wol auffge-
nommen werden.
 

Abgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Briefwechsel mit August Hermann Francke (1689-1704). Hg. v. Johannes Wallmann u. Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht Birkner. Tübingen 2006, S. 389-390.